Lernergebnisse
Wie mithilfe transdisziplinärer Entwicklungsprozesse Mobilität nicht nur technisch möglich, sondern auch gesellschaftsfähig wird und dabei von dem vielfältigen Wissen der Beteiligten profitiert, finden Studierende in diesem Modul heraus. In interdisziplinären Projektgruppen erarbeiten sie System-, Ziel- und Transformationswissen, um ein konkretes gesellschaftlich relevantes Mobilitätsproblem zu lösen. Dazu identifizieren sie Stakeholder, organisieren ein transdisziplinäres Forum und entwickeln gemeinsam mit außeruniversitären Akteur*innen das notwendige Wissen.
Klimaschutztechnologien, intelligente Verkehrsplanung, Sharing-Economy-Konzepte, Autonomes Fahren, Elektromobilität und innovative Infrastrukturmaßnahmen versprechen technische Lösungen für gesellschaftliche Fragen wie: Wie können wir Mobilität gerecht gestalten? Eine nachhaltige Mobilität verspricht, allen Menschen Zugang zu sicheren Verkehrsdienstleistungen zu gewährleisten, die ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, erschwinglich sind und möglichst geringe Umwelt- und Gesundheitsbelastungen bewirken. Wie angesichts des Klimawandels eine gerechte und nachhaltige Mobilität gestaltet werden kann, bleibt letztlich jedoch eine offene Frage.
Technische Innovationsmöglichkeiten und -bedingungen, gesellschaftliche Anwendungskontexte, Akzeptanzbedingungen und Fragen der Lebensqualität sind der Ausgangspunkt des Moduls. Damit Technik sich jedoch gesellschaftlich etablieren und die gewünschte Wirkung entfalten kann, muss sie partizipativ entwickelt werden, unter Einbeziehung diverser Stakeholder und deren spezifischer Wissensbestände und Ansprüche.
Nach Abschluss des Moduls können die Studierenden gängige Methoden der partizipativen Technikfolgenabschätzung und transdisziplinären Forschung beschreiben und hinsichtlich ihrer Nützlichkeit für spezifische Technologieentwicklungsprozesse bewerten. Dazu gehören Methoden zur Arbeit mit Szenarien und Visionen, der Gestaltung von Stakeholder-Beziehungen, Auseinandersetzung mit sozialen Langzeitfolgen, ebenso wie Methoden zur ethischen Bewertung und Ableitung von Gestaltungsoptionen, der Wissensintegration und Rollenreflexion. Studierende kennen darüber hinaus zentrale Argumente aus öffentlichen und fachwissenschaftlichen Debatten zu ethischen, sozialen und umweltbezogenen Aspekten von Mobilität und können diese analysieren und bewerten. Diese methodischen und theoretischen Kompetenzen wenden die Studierenden in einem selbst gewählten partizipativen Entwicklungsprojekt mit außeruniversitären Akteur*innen an. So bringen sie sowohl fachspezifisches Wissen und disziplinäre Methoden als auch Methoden der transdisziplinären Forschung in ihr Projekt ein.
Wissen und Verständnis
• Studierende können verschiedene Konzepte der Transdisziplinarität benennen und den Kontext ihres Diskurses erklären
• Studierende sind in der Lage, zentrale Argumente der Öffentlichkeit und der Fachwissenschaft zu ethischen, sozialen und umweltbezogenen Aspekten der Mobilität wiederzugeben
• Studierende können Methoden der partizipativen Technikentwicklung und transdisziplinären Forschung beschreiben
Anwendung
• Studierende sind fähig, sowohl disziplinäres als auch transdisziplinäres Methodenwissens anhand realer Entwicklungsprojekte in praktische Kontexte übertragen
• Studierende können geeignete Methoden der partizipativen Technikentwicklung und transdisziplinären Forschung für eigene Projekte auswählen und anwenden
Synthese
• Studierende können in interdisziplinären Teams Projektarbeit gestalten
• Studierende können partizipative Entwicklungsprojekte und transdisziplinäre Forschung selbstständig konzipieren und organisieren
Analyse und Beurteilung
• Studierende können unterschiedliche Konzepte und Methoden partizipativer Technikentwicklung und transdisziplinärer Forschung gegenüberstellen und beurteilen
• Studierende sind in der Lage, ihr fachspezifischen Methoden in einem inter- und transdisziplinären Kontext zu beurteilen und zu bewerten
• Studierende sind fähig, (fachwissenschaftliche) Argumentationen im Kontext Mobilität und Klimawandel zu analysieren und zu bewerten
• Studierende können ethische Fragestellungen des Mobilitätsdiskurs differenziert darlegen und beurteilen