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Di 10-12 Raum A 060: SE Caspar David Friedrich (MA KUWI 2, 5, 6a, 6b)
Das “Friedrich“-Jahr 2024 – der Greifswalder Maler Caspar David Friedrich wurde vor 250 Jahren geboren – bietet sich wegen der nun stattfindenden Jubiläumsausstellungen samt Begleitpublikationen an, sich mit dem Künstler näher zu befassen. Viele seiner Bilder sind populär, sogar ikonisch, was zur Zeit ihrer Entstehung durchaus nicht der Fall war. Im Seminar stehen drei Aspekte im Mittelpunkt: zunächst das Werk an sich im Kontext der Malerei des frühen 19. Jahrhunderts; weiterhin die Aufschlüsselung der Sinnebenen von Friedrichs Kunst im 20. Jahrhundert – die kunsthistorische Fachdebatte, die im Zusammenhang mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu lesen ist – und schließlich die Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte von Friedrichs Oeuvre im 20. und 21. Jahrhundert. Ein Besuch der Berliner Ausstellung „Unendliche Landschaften“ ist als Exkursionstag vorgesehen.
Literatur zur Einführung: Werner Busch, Caspar David Friedrich, München 2021; Markus Bertsch/Johannes Grave (Hg.), Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit, Berlin 2023; David Schmidhauser (Hg.), Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik, München 2023; Hubertus Gaßner (Hg.), Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik, München 2006; Herrmann Zschoche, Caspar David Friedrich: Die Briefe, Hamburg 2005
Di 14-16 Raum A 060: SE Staat, Kunst und Macht: Museen in Wien zwischen Habsburgerreich und Postkolonialismus I (BA KulT KuWi 3, 5, MA KUWI 2, 3b, 4, 6b)
Die Sammlungen und Museen in Wien sind Spiegel europäischer Kultur und Politik, und als solche stehen sie im Mittelpunkt dieses Seminars. Die herrschaftlichen Sammlungen der Habsburger, die Kunstwerke verschiedenster Art, Herkunft und Funktion umfassten, fanden während und nach der Monarchie immer wieder veränderte Dispositionen und Präsentationen. Hinzu kommen private und städtische Sammlungen und Museen, die teils bewusste Gegennarrative zu etablieren versuchen. Schließlich spielt auch der Stadtraum mit seinen (Um-)Gestaltungen, Denkmälern, Fassaden und Prospekten als äußere Seite eine Rolle. Ziel des Seminars ist zum einen die Kenntnisse über die nur teilweise hochberühmten Sammlungen zu vertiefen und zum anderen, sie mit kulturhistorischen Fragen zu verknüpfen. Dabei sollen Objekte und Präsentationen nicht nur verengt als Machtsymbole und Herrschaftsrepräsentation verstanden werden, sondern als vielschichtige, wandelbare kulturelle Bedeutungsträger.
Literatur zur Einführung: Stella Rollig/Christian Huemer (Hg.), Das Belvedere – 300 Jahre Ort der Kunst, Berlin 2023; Nora Fischer/Anne Mader-Kratky (Hg.), Schöne Wissenschaften: Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien, Wien 2021; Cäcilia Bischoff/Andreas Uldrich/Wilfried Seipel (Hg.), Das Kunsthistorische Museum: Baugeschichte, Architektur, Dekoration, Wien 2008; Pia Schölnberger (Hg.), Das Museum im kolonialen Kontext: Annäherungen aus Österreich, Wien 2021
Do 14-16 Raum A 072: SE Porzellan (BA KulT KuWi 2, 3, 5, 6)
Das sprichwörtliche „weiße Gold“ ist ein ebenso vielschichtiges wie klischeebehaftetes Kulturgut. Im Seminar blicken wir zunächst die Grundlagen der Definition, Herstellung und Funktion von Porzellan. Darauf aufbauend, stellen wir Fragen zur kulturgeschichtlichen Bedeutung dieses Materials, das ebenso Herrschaftszeichen wie Industriewerkstoff sein kann und in Europa ein Auf und Ab der Wertschätzung erfahren hat. Im Zentrum stehen die Gebrauchs- und Zierobjekte sowohl aus China und Japan als auch aus den europäischen Manufakturen. Ziel ist zum einen, kennerschaftliche Grundlagen für die künstlerischen und kunstgewerblichen Produkte – Gestaltung, Datierung, Herkunft – zu entwickeln. Darüber hinaus soll es auch darum gehen, Porzellanobjekte als komplexe Zeugnisse neuzeitlicher Kultur zu erfassen und zu verstehen.
Literatur zur Einführung: Suzanne L. Marchand, Porcelain. A History from the Heart of Europe, Princeton 2020; Ludwig Danckert, Gabriele Ebbecke, Handbuch des Europäischen Porzellans, München 72006; Arnd Kluge, Die deutsche Porzellanindustrie bis 1914, Stuttgart 2020; Mareike Menne, Chinesische Waren im 18. Jahrhundert, Bielefeld 2020; Adele Schlombs (Hg.), Weißes Gold. Porzellan und Baukeramik aus China 1400-1900, Köln 2015; Ulrich Pietsch (Hg.), Zauber der Zerbrechlichkeit. Meisterwerke europäischer Porzellankunst, Leipzig 2010.