Blockveranstaltung | Termine:
21.10. 12-13:30 Uhr (Infoveranstaltung)
28.10. 13-17 Uhr
10.11. 11-17 Uhr
18.11. 13-18 Uhr
19.11., 10-15 Uhr
20.01. 13-18 Uhr
21.01. 10-15 Uhr
10.02. 13-18 Uhr
11.02. 10-16 Uhr
Präsentationstermine im April
Inhalt:
Sprache ist nicht neutral, nie harmlos“1, sie beeinflusst unsere Wahrnehmung, spiegelt die gesellschaftliche Realität, reproduziert sie und verfestigt dabei gewisse Bilder und Vorstellungen. So ist Sprache ein Instrument der Machtausübung und des Ausschlusses gewisser Minderheiten und Gruppen und demzufolge erschafft sie Diskriminierungen: „Wörter können nicht nur etwas tun, sie können auch etwas antun.“2 Eine diskriminierungssensible Sprache wirkt langfristig auf die Wahrnehmung von Normalität und erschafft somit Realität. In diesem Seminar geht es darum, historische Kontinuitäten rassistischer Wörter und diskriminierende Bezeichnungen aufgrund von Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung, Erscheinungsbilder, Alter oder Religion wahrzunehmen und zu kontextualisieren; dabei sollen sich die Seminarteilnehmenden mit der (deutschen) Sprache auseinandersetzen, um die eigene Wahrnehmung zu schärfen und zu verändern.
In der heutigen Gesellschaft kommen häufig Unsicherheiten in Bezug auf Begrifflichkeiten und vermeintlich neutrale Bezeichnungen und mitunter unbeabsichtigte sprachliche Abwertungen vor. Ziel des Seminars ist die Entwicklung eines sprachlichen Leitfadens zur gemeinsamen Anwendung sowohl im Alltag als auch in Referaten, Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten, der gleichzeitig Abhilfe schaffen und als Richtlinie für einen diskriminierungsfreien Sprachgebrauch (nicht nur) am FG DaF dienen soll. Das Glossar konzentriert sich auf Begrifflichkeiten, die die vom AGG genannten Diskriminierungsthemenbereiche betreffen: ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Behinderung, Religion und/oder Weltanschauung, Alter und sexuelle Identität.
Das Seminar enthält zwei Blöcke:
· einen Theorieteil, in dem die historischen, kulturellen, gesellschaftlichen Grundlagen zum Verständnis gewisser Phänomene erläutert werden, die zu Diskriminierungen, Ausgrenzungen oder Unsichtbarkeit geführt haben;
· einen als Aushandlungsteil gedachten praktischen Teil, in dem Begriffe ausgewählt, kritisch überprüft und ggf. durch einen passenderen Begriff ersetzt werden.
Der sprachliche Leitfaden wird am Ende des Seminars auf die Webseite des Fachgebiets zur Hilfestellung für eine diskriminierungssensible Wortwahl und zum Sprachgebrauch hochgeladen.
Es handelt sich um ein Work in Progress, insofern wird der Leitfaden regelmäßig aktualisiert und erweitert.
Hinweis:
Anmeldung in ISIS erbeten.
[1] María do Mar Castro Varela: Gewaltverhältnisse und Sprache. Überblick: Ausgabe 2/2019.
https://www.ida-nrw.de/fileadmin/user_upload/ueberblick/Ueberblick022019_3.pdf (Zugegriffen am 23.06.2022)
[2] Herrmann, Steffen Kitty/Kramer, Sybille/Kuch, Hannes (2007) (Hrsg.): Verletzende Worte. Die Grammatik sprachlicher Missachtung. Bielefeld. Transcript, S, 7.
Modulzugehörigkeit:
MA-DaFF 5
MA-DaFF 6
MA-DaF 2
31351900 FG Deutsch als Fremd- und Fachsprache, Institut für Sprache und Kommunikation
Prudent, Sabine-Brigitte; Pichler, Anna Malena
Fr. 21.10.22, 12:00 - 13:30
0min/0min