Lernergebnisse
Eine der effizientesten Möglichkeiten zur Reduktion des Materialverbrauchs und der CO2-Emissionen im Bauwesen ist das Bauen mit dem nachwachsenden Werkstoff Holz. Kleine Gebäude in reiner Holzbauweise und größere mehrstöckige Mehrfamilienhäuser, Bürokomplexe, Hochhäuser und Brücken in Holz-Hybrid-Bauweise sind heute Stand der Technik. Dabei ist der leichte Holzbau besonders gut geeignet für eine qualitätssichere, maschinenunterstütze, industrielle Vorfertigung im Werk. Das erlaubt in der Folge die extrem schnelle Errichtung auf der Baustelle in der modernen Großtafel- oder Modulbauweise ohne nennenswerte Behinderungen und Emissionen vor Ort.
Vor diesem Hintergrund erlernen die Studierenden die konstruktiven Besonderheiten im Umgang mit dem hochgradig anisotropen Werkstoff Holz. Die Studierenden kennen zudem die wichtigen Randbedingungen und Vorgaben, wie den konstruktiven Feuchteschutz, den Schallschutz und die Begrenzung von Durchbiegungen und Schwingungen und wissen, wie diese grundsätzlich zu erfüllen sind. Die Studierenden verstehen die ökologischen Vorteile des Bauens mit Holz. Sie kennen die Hintergründe der zugehörigen Lebenszyklusanalyse (LCA) und kennen die Abstammungsgeschichte des Nachhaltigkeitsgedankens aus der Forstwirtschaft.
Die Studierenden erwerben im Modul Ingenieurholzbau wichtige, ausgesuchte, ingeniöse Kenntnisse zum Bauen mit Holz. Das umfasst die Konstruktion und die Bemessung umweltfreundlicher, stahlarmer zimmermannsmäßiger Verbindungen, wie sie für den automatisierten Abbund wieder häufig verwendet werden, bis hin zu modernen Hochleistungsverbindungen mit eingeklebten Gewindestangen. Die Studierenden erlernen die Prinzipien für den Entwurf, die Konstruktion und die Bemessung von zusammengesetzten, nachgiebig verbundenen Biegeträgern und Stützen. Darauf aufbauen sind sie in der Lage, Wänden und Decken aus Holz in Tafelbauweise und Brettsperrholzbauweise zu konstruieren und zu berechnen.
Die geringe Masse und Steifigkeit des Holzes macht eine genaue Betrachtung der Durchbiegungen und Schwingungen von Holzkonstruktionen notwendig. Dazu erlernen die Studierenden die Grundprinzipien von Deckenschwingungen und die zugehörigen Nachweise im Holzbau nach EU-Norm und der darüber hinaus gehenden Richtlinien auf Basis neuer Forschungsergebnisse.
Die Studierenden erwerben vertiefte Kenntnisse in speziellen Gebieten des Holzbaus und werden in die Lage versetzt, spezielle Probleme bei Hoch- und Ingenieurbauten selbständig zu lösen. Die Studierenden erlangen die Befähigung das komplexe Verhalten des Werkstoffes Holz und daraus folgende Auswirkungen auf die Konstruktion umfassend und vertieft abzuschätzen.