Lernergebnisse
Das Modul Hochbau II behandelt Hochhäuser, Fassaden und Hallen für Industrie und Sport. Diese prägen unsere Städte und ihre Tragstrukturen und Materialität bestimmen die Umweltwirkung der Gebäude.
Hochhäuser für Wohnen und Arbeiten reduzieren den Flächenverbrauch und können so unsere Städte nachhaltiger machen. Die Studierenden verstehen die Wirkungsweise und den Anwendungsbereich der unterschiedlichen, komplexen Tragwerkssysteme von Hochhäusern und wissen wie diese durch die Gebäudetechnik und Aufzugstechnik beeinflusst werden. Sie kennen die Vor- und Nachteile, die sich aus der zugehörigen Materialwahl ergeben. Sie verstehen die Hintergründe und Prinzipien der Schwingungsanregung von Hochhäusern infolge Wind und können sich zugehörige, quasistatische Ersatzwindlasten errechnen sowie die relevanten Frequenzen, Verformungen und Beschleunigungen von einfacheren Hochhaussystemen händisch bestimmen. Sie beherrschen die tragwerkstechnischen Grundprinzipien um diese Werte durch Steifigkeits- und Systemänderungen im Tragwerk ggf. anzupassen.
Ein Drittel der Kosten von Hochhäusern und größeren Gebäuden entstehen durch die Fassadenkonstruktion, die zudem den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß eines Gebäudes maßgeblich bestimmt. Die Studierenden lernen die unterschiedlichen Fassadensysteme kennen und deren prinzipielles Tragverhalten, insbesondere für Glasfassaden. Sie erlernen die grundlegenden Tragprinzipien und Anwendungsregeln für unterschiedliche Verglasungen, wie Floatglas, vorgespanntes Glas, Verbundsicherheitsglas und Mehrscheibenisolierglas und können dafür die Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeitsnachweise durchführen. Zum grundlegenden Verständnis dieser Regeln kennen sie die Grundzüge der Bruchmechanik am Beispiel Glas.
Große Hallentragwerke mit weitspannenden Brettschichtholzbindern sind umweltfreundliche, CO2-sparende Alternativen zu Stahl- oder Spannbetonhallen. Die Studierenden kennen die tragwerkstechnischen Hintergründe und die Bemessungsregeln für unterschiedliche Holzbindertypen, wie Bogen-, Pultdach- oder Satteldachbinder, inklusive der Biegedrillknicknachweise und können diese anwenden. Sie sind in der Lage, geeignete Aussteifungssysteme zu entwickeln, die Seitenlasten zu berechnen und die Dachaussteifung zu dimensionieren.
Somit erlangen die Studierenden die Kompetenz zu Entwurf, Konstruktion, Modellbildung und der Bemessung und konstruktive Durchbildung derartiger Bauwerke. Die Aspekte und Kriterien der Nachhaltigkeit in Bezug auf Hochbauten werden im Zusammenhang erläutert und diskutiert.
Fachkompetenz 60 %, Methodenkompetenz 20 %, Systemkompetenz 10 %, Sozialkompetenz 10 %