Lehrinhalte
Ein Verständnis, dass naturwissenschaftliche und technische Erkenntnisse und Verfahren objektiv sind, ist nach wie vor weit verbreitet. In
dem Modul geht es darum, den Zusammenhang zwischen Wissen(schaft), Technik und Gesellschaft anhand konkreter Beispiele
aufzuzeigen und diese Neutralität zu problematisieren.
Zentraler Teil des Labors ist es, in Kleingruppen ein eigenes Projekt zu entwickeln und durchzuführen, das nach den
Produktionsbedingungen von Wissen(schaft) und Technik anhand eines konkreten (aktuellen) Beispiels fragt. Dies geschieht nach einer
Einführung in ausgewählte Analyseperspektiven der kritischen Wissenschafts- und Technikforschung, welche ermöglichen a.) den
Entstehungskontext von wissenschaftlichem Wissen und Handeln zu rekonstruieren und b.) blinde Flecken der Wissensproduktion - wie
beispielsweise die Reproduktion von Ungleichheitsverhältnissen - in den Wissenschaften und damit auch den Zusammenhang von Wissen und Macht zu identifizieren.
Ziel des Labors ist, ausgewählte Konzepte der Wissenschafts- und Technikkritik zu erarbeiten und in Bezug auf disziplinär vielfältige
Kontexte anzuwenden. Die zentrale Frage des Labors lautet: Welche Wissenschaft und welches Wissen braucht es, um die
(technologische) Welt nachhaltiger und sozial gerechter zu gestalten?
Begleitend zu der Textlektüre werden die Studierenden dabei unterstützt, eigene Forschungsfragen zu generieren, und Ideen für ihre
Forschungsprojekte zu entwickeln. Im Übergang zur praxisorientierten Phase des Labors werden die in Kleingruppen durchzuführenden
Forschungsprojekte geplant, in denen sich die Studierenden ein (aktuelles) Thema der MINT-Fächer aus wissens-und technikkritischer
Perspektive erschließen sollen. Um die dafür benötigten methodischen Kompetenzen zu erwerben, lesen und diskutieren die Studierenden ausgewählte Einführungstexte in die Paradigmen der qualitativen Sozialforschung. Neben der generellen Einführung in die Prinzipien dieser Methodologie, erhält jedes Projekt gezielt Unterstützung zur jeweils angewendeten Methode. In der Forschungsphase werden die Gruppen in Beratungsgesprächen unterstützt, zudem werden in einer gemeinsamen Sitzung Zwischenergebnisse präsentiert und besprochen. Die Studierenden werden dabei unterstützt, ihre Ergebnisse zu dokumentieren und als Forschungsbericht auszuarbeiten.