Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 578
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 37,33 UE
Semester SoSe 2022
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste
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Ansprechpartner*innen
Wittmann-Englert, Kerstin
Verantwortliche
Wittmann-Englert, Kerstin
Sprache Deutsch

Termine (1)


10:00 - 12:00, Do. 21.04 - 21.07.22, wöchentlich

(
Charlottenburg
)

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

37,33 UE
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Legende
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Jeder Zoll an ihm muss hoch sein. Das Hochhaus als Bauaufgabe der Moderne
H 2013 (Charlottenburg)
Fr.
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„Es muss hoch sein – jeder Zoll an ihm muss hoch sein. Die Kraft und Gewalt der Höhe müssen in ihm sein – der Glanz und der Stolz der Begeisterung.“ Diese Forderung stellte der amerikanische Architekt Luis Henry Sullivan im Jahr 1896 an die zu jener Zeit relativ junge Baugattung des Bürohochhauses. Ein Satz, der bis heute nicht an Gültigkeit verloren zu haben scheint.

Die Frage nach der Formfindung bzw. Formentwicklung führt in die 1880er Jahre und nach Chicago. Voraussetzung für den Hochhausbau waren zwei, zunächst unabhängig voneinander entwickelte Faktoren: zum einen die frei tragende Skelettkonstruktion aus Eisen, später Stahl, mit feuerfester Ummantelung, zum anderen die Entwicklung sicherer Personenaufzüge durch Elisha Graves Otis um die Mitte der 1850er Jahre.

Zu diesen technischen Faktoren trat ein dritter (funktioneller) hinzu: der dringende Büro- und Wohnraumbedarf in Chicago nach dem großen Brand im Oktober 1871, bei dem innerhalb von 2 Tagen weite Teile der Stadt verwüstet wurden.

Ab Mitte der 1880er Jahre boomte in Chicago der Hochhausbau im sogenannten Loop, dem von einer Hochbahnschleife umringten Stadtinnern. Das Zentrum entwickelte sich zur Geschäftscity mit Bürohochhäusern, deren vielgestaltige Formgebungen eines deutlich vor Augen führt: Der Bautypus „Hochhaus“ war ohne direkte Vorbilder. Das bedeutet, dass die Bauaufgabe „Hochhaus“, für die weder Entwurfs- noch Architekturtheorien existierten, großen gestalterischen Freiraum bot. Technisch und konstruktiv war man weiter fortgeschritten als in der Formensprache.

Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung des Hochhauses bis in die Gegenwart nachzuvollziehen. Dabei bilden Technik, Materialität und das Verhältnis von Form und Funktion zentrale Aspekte, die es anhand ausgewählter Beispiele des 19. bis 21. Jahrhunderts zu untersuchen gilt. In Bezug auf die Frage nach der Wahrnehmung und Bedeutung eines Hochhauses wird sich der Blick selbstverständlich auch auf das urbane Umfeld richten.

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