Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 577
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 37,33 UE
Semester SoSe 2022
Veranstaltungsformat LV / Vorlesung
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Wittmann-Englert, Kerstin
Verantwortliche
Wittmann-Englert, Kerstin
Sprache Deutsch

Termine (1)


18:00 - 20:00, Di. 19.04 - 19.07.22, wöchentlich

(
Charlottenburg
)

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

37,33 UE
Einzeltermine ausklappen
Legende
08:00
09:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
18:00
19:00
Mo.
Di.
Beton: Möglichkeiten, Magie und Missverständnisse
A 053 (Charlottenburg)
Mi.
Do.
Fr.
Kalender als PDF exportieren

Am Beginn der Vorlesung steht die Geschichte des Werkstoffes Beton: angefangen beim Gussmauerwerk der Römer, dem sogenannten Opus Caementitium, über die „Wiederentdeckung“ des Werkstoffes im 18. und seinen, auf punktuelle Ergänzung herkömmlichen Bauens beschränkten Einsatz im 19., bis hin zu den ersten Gebäuden unter konstruktiver Verwendung von Beton entstandenen Gebäude im frühen 20. Jahrhundert.

Für diesen Beginn steht  - um einen der bedeutendsten und innovativsten zu nennen -  der Architekt Auguste Perret. „Aus dünnen Eisenstäben, Zement, Sand, Abfallsteinen, aus einem ‚Verbundkörper‘ können ungeheure Gebäudekomplexe sich plötzlich zu einem einzigen Stein herauskristallisierten, Monolithe werden, die dem Angriff des Feuers und einem Höchstmaß an Belastung widerstehen können wie kein natürliches Material zuvor.“ Bewunderung spricht aus diesen Zeilen des Werkes „Bauen in Frankreich, Bauen in Eisen, Bauen in Eisenbeton“, das der Architekturhistoriker Siegfried Giedion 1928 veröffentlichte. Zu jener Zeit wurde der innovative Baustoff gerühmt, weil er neue technische und konstruktive Möglichkeiten eröffnete. Noch die kühnen Schalen- und Faltkonstruktionen der 50er und sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bezeugen diese Faszination. Dann aber geriet der Beton zunehmend in die Kritik – nicht zuletzt mit standardisierten Wohn- und Arbeitsbehältern, die von vielen als menschenverachtend konnotiert wurden. Das gilt vor allem für Bauwerke in Sichtbeton und damit für ein Material, dessen ästhetischer Wert längst wieder an Reputation gewonnen hat und eine Renaissance erlebt: seidenglatt in der Oberfläche und teils durch besondere Zuschlagstoffe oder Einfärbungen veredelt, bildet Sichtbeton ein zentrales Material der zeitgenössischen Baukunst. Die Vorlesung wird versuchen, Baugeschichte, technische Entwicklung, Ästhetik und Rezeption des Betons nachzuvollziehen.

BA KulT KW 3 / BA KulT KW 6 / BA IS 5 / MA KUWI 2, 5 und 6a