Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 568
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 58,67 UE
Semester SoSe 2022
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Deiters, Maria
Verantwortliche
Deiters, Maria
Sprache Deutsch

Termine (3)


16:00 - 18:00, Di. 19.04 - 19.07.22, wöchentlich

Ohne Ort

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

37,33 UE
Einzeltermine ausklappen

Mo. 11.07.22, 10:00 - 18:00

(
Charlottenburg
)

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

10,67 UE
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Mo. 18.07.22, 10:00 - 18:00

(
Charlottenburg
)

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

10,67 UE
Einzeltermine ausklappen
Legende
08:00
09:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
Mo.
Objekt und Kontext, analog und digital - Methoden der Objekterschließung am Beispiel der Glasmalereien der St. Marienkirche in Frankfurt (Oder)
HFT-TA 441 (Charlottenburg)
Objekt und Kontext, analog und digital - Methoden der Objekterschließung am Beispiel der Glasmalereien der St. Marienkirche in Frankfurt (Oder)
H 3008 (Charlottenburg)
Di.
Objekt und Kontext, analog und digital - Methoden der Objekterschließung am Beispiel der Glasmalereien der St. Marienkirche in Frankfurt (Oder)
Ohne Ort
Mi.
Do.
Fr.
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In Zusammenarbeit mit Frau Stephanie Schüler

In dem Seminar sollen verschiedene Methoden der kunsthistorischen Objektanalyse und

Objekterschließung geübt und angewandt werden. Zentraler Gegenstand sind die um 1370

entstandenen Glasmalereien der Stadtpfarrkirche St. Marien in Frankfurt (Oder), die zu den

bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerken in der Mark Brandenburg gehören. Der um 1370

entstandene, sich über die 3 zentralen Chorfenster der Kirche erstreckende Zyklus erlangte große

Bekanntheit wegen des in einem der Fenster behandelten Antichrist-Themas, vor allem aber durch

sein exzeptionelles Schicksal. Denn die Glasmalereien waren 1945 von der Roten Armee in die

Sowjetunion verbracht worden, wurden in einem historischen Moment der politischen Entspannung

dort wiederentdeckt und kehrten in die nach schwerer Kriegszerstörung wiederaufgebaute

Marienkirche zurück. 2022 wird das 20-jährige Jubiläum dieses Ereignisses feierlich begangen. Dies

bildet auch einen Anlass für unser Seminar. Wir werden uns darin zunächst mit Methoden der

‘klassischen’ Objektanalyse nähern, uns mit dem historischen, funktionalen und

räumlich-architektonischen Kontext der Glasmalereien ebenso beschäftigen, wie mit Fragen der

künstlerischen Technik und Materialität. Am Beispiel der Frankfurter Fenster kann man sehr gut

zentrale ikonographische Themen, Bildinszenierungen und Erzählweisen der mittelalterlichen Kunst

kennenlernen. Zudem lässt sich gut üben, wie man z. B. mittels der Lektüre nachmittelalterlicher

Beschreibungen und genauer Objektbetrachtung dem Überlieferungszustand eines Werks auf die

Spur kommt.

In einem zweiten Schritt wird das Seminar in die Methoden und Werkzeuge der digitalen Erschließung

von Kulturgütern einführen. Im Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung, wie die zuvor ermittelten

Informationen in eine digitale Form übersetzt und online veröffentlicht werden können. Die Grundlage

dafür bietet das digitale Bildarchiv des Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA), eines internationalen

Projektes, das sich mit der Erfassung und Erforschung mittelalterlicher Glasmalerei beschäftigt und

sich auch für deren digitale Repräsentation engagiert. Um die Glasmalereien in ihrem räumlichen

Kontext in interaktiven Online-Präsentationen für ein breites Publikum erschließen zu können, wurde

das digitale Forschungsmodul Mittelalterliche Glasmalereien im Kontext (unter Beteiligung beider

Dozentinnen) entwickelt. Ziel des Seminars ist es, für die Glasmalereien der Marienkirche gemeinsam

eine solche Präsentation zu konzipieren und in Teilen auch selbst zu erstellen.

Es ist ein ganztägiger Ortstermin in Frankfurt (Oder) geplant. Die Sitzungen im Juli werden als

workshopartige Blockveranstaltungen stattfinden, in denen die Online-Präsentation gemeinsam

vorbereitet wird. Die terminliche Koordination dieser mehrstündigen Blocksitzungen kann mit den

Teilnehmenden abgestimmt werden und ggf. auch an anderen Tagen stattfinden. Aufgrund des

zeitlichen Umfangs und der breitgefächerten Zusammensetzung des Seminars aus wöchentlichen

Sitzungen, einer Exkursion und anschließenden Praxisübungen ist die Veranstaltung in der Summe

auf 4 SWS ausgelegt und es können mit der Beteiligung am Seminar zwei Modulbestandteile

(innerhalb der angegebenen Module) absolviert werden. Die Teilnahme ist u. a. wegen der

Pandemievorkehrungen auf 15 Plätze beschränkt.

Einführende Literatur

Corpus Vitrearum Deutschland, Mittelalterliche Glasmalereien im Kontext

[https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html]; Bürger - Pfarrer - Professoren. St. Marien in Frankfurt (Oder) und die

Reformation in Brandenburg, Ausstellungskatalog Frankfurt 2017, hg. v. M. Deiters u. G. Kemmether, Dresden 2017; Der

Antichrist. Die Glasmalereien der Marienkirche in Frankfurt (Oder), hg. v. U. Knefelkamp u. F. Martin, Leipzig 2008; Eva

Frodl-Kraft, Die Glasmalerei. Entwicklung, Technik, Eigenart, Wien/München 1970; Ute Bednarz u.a., Die mittelalterlichen

Glasmalereien in Berlin und Brandenburg (CVMA Deutschland XXII), Berlin 2010, I, S. 405–485, II, Abb. 312–470

[https://corpusvitrearum.de/publikationen/editionen/editionen/cvma-xxii.html].

Im Seminarraum A072

MA KuWi 1, 3a, 5, 7a