Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 555
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 74,67 UE
Semester SoSe 2022
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Skwirblies, Robert
Verantwortliche
Hopp, Meike
Sprache Deutsch

Termine (1)


14:00 - 18:00, Do. 21.04 - 21.07.22, wöchentlich

(
Charlottenburg
)

31321100 FG Kunstgeschichte, Schwerpunkt Bildkünste

74,67 UE
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Legende
08:00
09:00
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Mo.
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Do.
Rekonstruktion einer Berliner Gemäldesammlung um 1830: Digitale Erschließung von Sammlungsinventaren und -katalogen
MA 749 (Charlottenburg)
Fr.
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TEILNEHMERBEGRENZUNG 20, erste Veranstaltung: Do 21.04. 14-18 Uhr

Zwischen 1815 und 1820 brachte der englisch-baltische Großkaufmann Edward Solly (1776–1844) eine Sammlung – oder ein Depot – von über 3.000 Gemälden in Berlin zusammen. Zur gleichen Zeit konkretisierten sich die Pläne der preußischen Regierung, ein öffentliches Kunstmuseum einzurichten. Dass die Sammlung Solly 1821 für dieses geplante Museum vom Staat erworben wurde, stellte die Weichen für die Einrichtung der künftigen Berliner Gemäldegalerie.

Das Seminar beleuchtet einerseits die Geschichte des Erwerbs der Sammlung unter verschiedenen Aspekten: der kulturpolitischen Situation Europas nach der französischen Revolution; dem Wandel der Kunstbetrachtung in jener Zeit; der historisch-kritischen Quellenanalyse als Arbeitsmethode. Geplante Besuche in der Gemäldegalerie und in ausgewählten Archiven sollen uns dabei unterstützen, die komplexe „Geschichte hinter den Bildern“ nachzuvollziehen.

Dabei kombiniert das Seminar die erarbeiteten Inhalte mit Methoden der Kunstmarkt- und der digitalen Provenienzforschung. Hinterfragt wird: was versteht man unter einem Inventar? Welche Informationen lassen sich den historischen Verzeichnissen entnehmen und wie funktioniert Inventarisierung im Museum heute? Mit welchen digitalen Methoden lassen sich die historischen Inventare aufbereiten und erschließen? Können heute gängige Richtlinien zur Dokumentation von Museumsobjekten auf Basis historischer Inventare auch rückwirkend und sogar auf nicht mehr vorhandene Objekte angewendet werden? Wie werden Informationen sinnvoll gebündelt und können wir aus hieraus Aussagen zur Provenienz und Verbleib der Objekte ableiten und so die ehemalige Sammlung Solly wieder rekonstruieren?

Das Seminar ist vierstündig angelegt, da die Teilnehmer*innen neben den kunsthistorischen auch praktische Aufgaben im Rahmen von Gruppen- und Projektarbeit behandeln und absolvieren. Das Seminar kann bei Erbringung adäquater Leistungen in zwei Module eingebracht werden.

Literatur:

-         Robert Skwirblies u.a., Vom Bilder-„Chaos“ zur Gemäldegalerie. Die Sammlung Solly 1821–2021 (Ausst.-Kat. Berlin, Gemäldegalerie), Berlin/München 2021

-         Christoph Martin Vogtherr, Das Königliche Museum zu Berlin. Planungen und Konzeptionen des ersten Berliner Kunstmuseums (Jahrbuch der Berliner Museen, N. F., 39, 1997, Beih.), Berlin 1997

Leitfaden für die Dokumentation von Museumsobjekten, hrsg. vom Deutschen Museumsbund e.V., Berlin 2011: https://www.smb.museum/fileadmin/website/Institute/Institut_fuer_Museumsforschung/Publikationen/Materialien/LeitfadenDokumentation.pdf

MA KuWi 3a, 5, 7a, 7b