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Judenfeindschaft und Antisemitismus drücken sich seit Jahrhunderten in visuellen Medien aus: von den Judasdarstellungen in der christlichen Kunst, den Judensau-Darstellungen an vielen Kirchenportalen, den antijüdischen Holzschnitten der Reformation bis zu der Flut an Bildern in Karikaturen, Postkarten, Plakaten usw., welche seit dem 19. Jahrhundert den modernen Antisemitismus prägten. Das Seminar wird sich mit dem Verhältnis von Visualität und Antisemitismus in verschiedenen historischen Kontexten beschäftigen, dabei jeweils auch die Logiken der beteiligten Einzelmedien berücksichtigen sowie – durchaus transmedial – die Fortdauer und Veränderung einzelner antijüdischer bzw. antisemitischer Motive thematisieren.
Literatur
- Gilman, Sander L.: The Jew's Body, London, New York 1991.
- Haibl, Michaela: Zerrbild als Stereotyp. Visuelle Darstellungen von Juden zwischen 1850 und 1900, Berlin 2000.
- Lipton, Sara: Dark Mirror. The Medieval Origins of Anti-Jewish Iconography, 1. ed. Aufl., New York 2014.
- Schreckenberg, Heinz: Die Juden in der Kunst Europas. Ein historischer Bildatlas, Göttingen 1996.
Module: M2, M6, M9/3