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Weber, Heike
Der 1856 gegründete Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) bildet bis heute die wichtigste Vertretung des Ingenieurwesens in Deutschland. Als traditionsreicher technisch-wissenschaftlicher Verein war und ist der VDI nicht nur Berufsorganisation – er verstand sich auch als Mitgestalter der Technik und wirkte beispielsweise bei der technischen Regelsetzung und Normierung mit.
Das Hauptseminar geht der langen Geschichte des VDI nach. Es platziert den Verein in den Kontext von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie weiterer nationaler und internationaler Technikervereine und fragt nach dem Wandel von Selbstverständnis, gesetzten Zielen und übernommenen Aktivitäten. Hierzu werden wir einzelne Zeitphasen näher fokussieren (v.a. die Gründungsphase; die Dekaden um 1900, als Hochindustrialisierung sowie voranschreitende Professionalisierung des technischen Ausbildungswesens das Verhältnis von Technik, Kultur und Gesellschaft wesentlich veränderten; die Zeit der Weltkriege; NS-Zeit). Außerdem werden Felder der Technikgestaltung exemplarisch analysiert. So beeinflusste die Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) den technischen Umweltschutz; unter den VDI-Richtlinien finden sich einflussreiche Regelwerke, darunter auch solche, welche die soziale Dimension von Technik aufgegriffen haben (z.B. VDI 3780 zur Technikbewertung (2000); Richtlinie VDI 7000 (2015) zur Öffentlichkeitsbeteiligung bei großen Technikprojekten).
Neben dem klassischen wissenschaftlichen Arbeiten kann ein weiteres Seminarziel die Überarbeitung des Wikipedia-Beitrags zur Geschichte des VDI sein.
Literatur:
Modulzuordnungen: