„Geschichtspolitik“ oder „Erinnerungspolitik“ sind in den letzten Jahrzehnten zu häufig gebrauchten Vokabeln geworden. Die LV versteht „Geschichtspolitik“ als Forschungsperspektive, unter der die Nutzung von Vergangenheiten für aktuelle politische Zwecke untersucht wird. Das Spektrum reicht von „Geschichte als Argument“ über die Befassung speziell mit verbrecherischen Phasen der kollektiven Geschichte oder Straßenbenennungen bis hin zu der Begehung von Jahrestagen ausgewählter historischer Ereignisse.
Im Seminar werden verschiedene Konzepte und ihre Tauglichkeit zur Beschreibung und Erklärung von Phänomenen im Feld der politisierten Erinnerung behandelt. Das endgültige Programm der Lehrveranstaltung wird in den ersten beiden Sitzungen diskutiert und festgelegt. Die Studierenden haben somit die Möglichkeit, ihre Themenwünsche einzubringen.
Literatur:
Louis, Tatjana/ Molope, Mokgadi/ Peters, Stefan (Hrsg.): Dealing with the Past Perspectives from Latin America, South Africa and Germany, Baden-Baden 2021
Becker, Manuel: Geschichtspolitik als Thema der Politikwissenschaft. Begriffsgeschichte, Forschungsstand, systematische Funktionszusammenhänge, in: Extremismus & Demokratie (E & D) 26 (2014), S. 51-69
Troebst, Stefan: Geschichtspolitik (04.08.2014), in: Docupedia: https://docupedia.de/zg/Geschichtspolitik
François, Etienne et al. (Hg.): Geschichtspolitik in Europa seit 1989. Deutschland, Frankreich und Polen im internationalen Vergleich, Göttingen 2013
Teilnahmevoraussetzung
Zugang zur Lernplattform ISIS, wöchentliche Teilnahme, Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung im Seminar, Übernahme eines Referats, Nutzungsausweis der Staatsbibliothek und der TU UB.
Erforderliche/r Leistungsnachweis/e
Wöchentliche Teilnahme, aktive Mitwirkung im Seminar, Übernahme eines Referats; ansonsten gelten die Modulvorgaben
Module: Module 9/2, 9/3