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Im Anfang dieses Seminars steht die Bedeutungsverschiebung des Begriffs „Emanzipation“ von einem rechtlichen Akt der Befreiung, der einer Person gewährt wird, hin zu einer gesellschaftlichen Befreiung, die politisch erkämpft werden will. Dieses Verständnis von Emanzipation als einem aktiv zu gestaltenden politischen Prozess unterliegt allen modernen Emanzipationsbewegungen. In einem großen zeitlichen Bogen von 1750 bis in die Gegenwart werden wir uns aber mit den je spezifischen historischen Ausformungen ganz unterschiedlicher Emanzipationsbewegungen befassen; nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden sowie nach Verschiebungen von Bedeutung, Selbstverständnis, Aktionsformen etc. fragen; dies immer auch mit Blick auf die Spannungen zwischen allgemeinem (universalem) Anspruch und besonderen (partikularen) Interessen minoritärer Gruppen.
Modul mit der Angabe, ob Pflichtfach, Wahlpflichtfach oder Freie Wahl: MA-ZfA 5 (P), MA-ZfA 6 (P), MA-ZfA 9/1 (WP), BA-KulT BiWi 5 (P); BA-KulT BiWi 4b (WP).
Literatur: Alex Demirović u.a., Emanzipation, Münster 2019; Karl Grass / Reinhart Koselleck, Art. „Emanzipation“, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, hg. v. Otto Brunner u.a., Bd. 2, Stuttgart 1975, S. 153-197; Reinhart Koselleck, Grenzverschiebungen der Emanzipation. Eine begriffsgeschichtliche Skizze, in: ders., Begriffsgeschichten, Frankfurt a. M. 2006, S.182-202; Ernesto Laclau, Emancipation(s), London / New York 1996; Katrin Rönicke, Emanzipation, Stuttgart 2018.