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Während die jüdische Teilhabe am gesellschaftlichen Modernisierungsprozess des 19. Jahrhunderts und jüdische Frauen als Pionierinnen der sozialen Arbeit und Frauenbewegung gut erforscht sind, sind die Interventionen jüdischer Autorinnen gegen die begleitenden antiemanzipatorischen Diskurse weitaus weniger bekannt. Berlin entwickelte sich im 19. Jahrhundert nicht nur zur Hochburg des Antisemitismus, sondern auch zum Bollwerk bspw. gegen das Frauenstudium. Das Seminar untersucht Lebenswege und Werke ausgewählter jüdischer Frauen, die sich auf verschiedenen Wegen, textlich und gesellschaftlich, in (Anti)Emanzipations-Diskurse eingemischt haben, darunter: Fanny Lewald, Jenny Hirsch, Ludmilla Assing und Lina Morgenstern.
Modul mit der Angabe, ob Pflichtfach, Wahlpflichtfach oder Freie Wahl: MA-ZfA 2 (P), MA-ZfA 5 (P), MA-ZfA 6 (P)
Literatur: ANTISEMITISMUS – ANTIFEMINISMUS. Ausgrenzungsstrategien im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Liselotte Homering, Sybille Oßwald-Bargende, Mascha Riepl-Schmidt und Ute Scherb, 2019; Hedwig Dohm, Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung, 1902 (reprint u.a. 2013); Andrea Hammel / Godela Weiss-Sussex (Hg.), ‚Not an Essence but a Positioning‘: German-Jewish Women Writers 1900-1938, 2009.
Das Seminar wird von Frau Hannah Lotte Lund gehalten.