Veranstaltung

LV-Nummer 06371300 L 40
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 37,33 UE
Semester SoSe 2022
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe Vertiefung Gesellschaftsanalyse L40: Postkolonialismus und die Refiguration der soziologischen Theorie
Kleingruppe Nein
Darf parallel stattfinden innerhalb der Veranstaltungsvorlage Ja
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät VI
↳     Institut für Soziologie (IfS)
↳         36371300 FG Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften
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Sprache Deutsch

Termine (1)


16:00 - 18:00, Mo. 18.04 - 18.07.22, wöchentlich

(
Charlottenburg
)

36371300 FG Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften

37,33 UE
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Legende
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Mo.
Vertiefung Gesellschaftsanalyse (Seminar)
Vertiefung Gesellschaftsanalyse L40: Postkolonialismus und die Refiguration der soziologischen Theorie
FH 311 (Charlottenburg)
Knoblauch, Hubert
Di.
Mi.
Do.
Fr.
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Modul: Vertiefung Gesellschaftsanalyse (6 ECTS, 60% schriftliches Prüfungselement)

Hubert Knoblauch

 

Postkolonialismus und die Refiguration der soziologischen Theorie 

 

Die postkoloniale Theorie ist in den letzten Jahrzehnten immer stärker Teil der Soziologie und, aufgrund ihrer starken theoretischen Ausrichtung, der soziologischen Theorie geworden. Ähnlich wie die feministische Theorie hat sie uns auf die Perspektivität unserer theoretischen Vorstellungen der Gesellschaft aufmerksam gemacht, die im Falle der Soziologie enorm stark mit der (westlichen) Moderne und ihrer zu wenig beachteten kolonialistischen Wurzeln verbunden ist. Die postkoloniale Theorie versucht dies durch den Blick einer nichtwestlichen und nichteuropäischen Perspektive zu korrigieren und Stimmen derer zum Ausdruck zu bringen, die in der Soziologie bislang kaum, nur über Fremdaussagen oder gar nicht vertreten sind. Auch wenn ihre Entstehung sehr stark von geisteswissenschaftlichen Disziplinen, ihren Fragen und Methoden geprägt ist, hat sich mittlerweile auch eine durchaus empirisch begründete, postkolonial ausgerichtete soziologische Theorie gebildet, die eigene (z.T. indigene) Methoden der Forschung einsetzt.

 

Es sollen hier die für die postkoloniale Soziologie wichtigsten Ansätze behandelt werden. Dabei achten wir zum einen auf ihr Verhältnis zu den uns bekannten Theorieansätzen, zum anderen wird aber auch nach den Beiträgen gefragt, die für die Soziologie und die Sozialtheorie insgesamt von Bedeutung sein können.

 

Voraussetzung zur Teilnahme ist eine gute Kenntnis der soziologischen Theorien (Abschluss der „Theorien der Soziologie“ und/oder der „Wissenssoziologie“) sowie die Bereitschaft, die (häufig englischsprachigen) Texte der Veranstaltung gründlich zu lesen, zu erschließen und durch aktive Diskussionsbeiträge am Seminar teilzunehmen. Da wir von der wiedererlangten Möglichkeit zur Präsenz ausgehen, ist die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen der Veranstaltung eine wesentliche Voraussetzung für die Anerkennung der Leistung. Diese besteht neben (a) der aktiven Teilnahme, in (b) einem mündlich präsentierten Referat und (c) dessen Verschriftlichung, in die die Diskussion des Referats und der Sitzung eingehen.

 

Es besteht zweifellos die Möglichkeit zur Anfertigung von freien Hausarbeiten.