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Sprachkritische Analysen sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus auch der öffentlichen Medien gerückt und haben gezeigt, dass Sprachkritik immer auch Gesellschaftskritik ist: „Unwörter“, „Wörter des Jahres“, Fake News, alternative Fakten, Gender-Kritik, z.B. die Diskussion um das Gomringer-Gedicht , die Cancel Culture, Identitätspolitik. Sprache dient nicht nur der Informationsübermittlung. Sprache ist auch ein Instrument, mit dem man Macht ausüben, Menschen beeinflussen, soziale Prozesse steuern kann. Im Seminar wird die sozial-kognitive, kulturell prägende und politisch relevante Funktion des öffentlichen Sprachgebrauchs anhand vieler Beispiele erörtert. Im Mittelpunkt stehen sprachkritische Ansätze, die das Verhältnis von Sprache, Geist und Realität thematisieren. Wir werden u.a. über Sprachtabus und über Sprachlenkung, sogenannte „Unwörter“, verbale Unhöflichkeit, Stigma-Wörter, usw. sprechen. Dabei werden wir uns auch kritisch mit dem Phänomen der „politischen Korrektheit“ auseinandersetzen und diskutieren, wann diese in Zensur und intolerantes Meinungsdiktat umschlägt.