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Raum A 072 und vor Ort (Museum, Stadtraum)
Um 1900 verstand man unter dem Begriff „Bildhauerei“ dreidimensionale Werke aus Stein, Holz, Gips oder Bronze, die als Denkmale an bestimmte Ereignisse oder Personen erinnerten, als „Kunst am Bau“ den Rang einzelner Gebäude sinnfällig machten oder ganz einfach als dekorativen Schmuck, mit dem sich Gärten und Innenräume verschönern ließen. Hundert Jahre später hat der gleiche Begriff eine fast schon dramatisch zu nennende Umwertung und Erweiterung erfahren. Er umfasst nun alle Kunstformen, die in der einen oder anderen Weise mit dem Raum arbeiten, also beispielsweise Video- und Lichtinstallationen, Environments, Kunstaktionen, land art. Doch auch die traditionellen Aufgabenbereiche haben sich behaupten können: Noch immer stellt man Bildwerke vor öffentliche Gebäude, noch immer werden mit ihnen Parks und Innenräume ausgestattet, noch immer Denkmale als politische Zeichen errichtet beziehungsweise demontiert. In unserem Seminar wollen wir die Entwicklung der Gattung unter beiden Gesichtspunkten betrachtet werden: dem zähen Festhalten an überkommenen Funktionen und den Versuchen, die Gattung neu zu erfinden. Dabei werden wir uns vornehmlich auf Werke stützen, die wir auch tatsächlich im Original in Berlin sehen können. Sofern es die Covid 19-Regelungen zulassen, werden die Sitzungen abwechselnd im Seminarraum und im öffentlichen Raum beziehungsweise im Museum stattfinden; geplant sind u.a. Besuche der Alten und der Neuen Nationalgalerie sowie des Museums Berggruen, des Georg Kolbe-Museums und der Berlinischen Galerie. Bitte rechnen Sie bei der Planung ihrer Seminare Zeit für die Wege ein!
Wegen der Arbeit vor den Originalen ist die Zahl der Teilnehmenden auf 15 beschränkt.
BA KUWI 3, BA KUWI 5, BA KUWI 6