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MA-PHIL 1, 3
MA-TGWT PHIL 1, 4
Kernmodul Nebenfach Philosophie für Mathematiker/Innen
HS Intuitionistische Logik
Mo. 10-12 Uhr
Online-Seminar
Beginn: 18.10.2021
Die intuitionistische Logik ist eine Abschwächung der klassischen Logik. Sie entstand als ein Versuch, dem 1911 von dem holländischen Mathematiker und Philosophen L. E. J. Brouwer ausgearbeiteten „Intuitionismus“ in der Mathematik gerecht zu werden. Charakteristisch für die intuitionistische Logik ist eine radikal epistemische Auffassung der Wahrheit, der zufolge etwas genau dann wahr ist, wenn es rational akzeptierbar oder gerechtfertigt behauptbar ist – was im Falle mathematischer Sätze so viel heißt wie: wenn es beweisbar ist. Der Kurs wird sich in technischer Hinsicht auf die intuitionistische Aussagenlogik und die dazu passende Kripke-Semantik konzentrieren. Er ist folgendermaßen aufgebaut: 1. Historische und philosophische Hinweise auf die intuitionistische Auffassung der Mathematik; 2. Klassische Logik vs. intuitionistische Logik; 3. Semantische Charakterisierung der intuitionistischen Aussagenlogik via Kripke-Modelle; 4. Syntaktische Charakterisierung der intuitionistischen Aussagenlogik: das axiomatische Kalkül Hilbert-Bernays und das Kalkül NJ des natürlichen Schließens; 5. Hinweise auf Syntax und Semantik der intuitionistischen Prädikatenlogik. Anrechenbar als Logik II für das Philosophie-Nebenfach für Mathematiker*innen.
Literaturverweis:
A. S. Troelstra, D. van Dalen: Constructivism in Mathematics, vol. 1, North Holland, Amsterdam 1988 [Kap. 1 und 2].