Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 540
Gesamt-Lehrleistung 45,33 UE
Semester WiSe 2020/21
Veranstaltungsformat LV / Vorlesung
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte der Vormoderne mit dem Schwerpunkt Materialität
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Ansprechpartner*innen
Stahn, Julia
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Do. 05.11.20 - 25.02.21, wöchentlich, 18:00 - 20:00

Ohne Ort

Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik , 31321100 FG Kunstgeschichte der Vormoderne mit dem Schwerpunkt Materialität

45,33 UE
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Jugendstil
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Vorlesung „Jugendstil“

Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert

Asynchron (VL-Aufzeichnungen) UND donnerstags, 19.15-19.45: synchron (wöchentliche Diskussionen)

Beginn: 5. November 2020


Die Vorlesung widmet sich dem europäischen Jugendstil, der um 1900 gattungsübergreifend zum Ausdruck des Aufbruchs in die Moderne wird. Ebenso vielfältig wie die Bezeichnungen –Art Nouveau, Jugendstil, Liberty Art, Modernismo, Sezessionsstil – sind auch die künstlerischen Ausdrucksformen. Die deutsche Ausprägung, Jugendstil nach der Münchner Zeitschrift ›Jugend‹ (1896–1940) benannt und mit Zentren in Darmstadt, Hagen, Weimar, suchte als Gegenbewegung zu den historisierenden Stilen des 19. Jh. nach neuen Formen, die alle Bereiche der Kunst und des Lebens durchdringen sollten. Beispielhaft steht hierfür die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, die auf Initiative des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen zur Belebung des hessischen Handwerkes entstanden ist. Damit ist ein wesentlicher Aspekt des Jugendstils angesprochen: die Revitalisierung des Handwerks in industrialisierter Zeit. Weitere Zentren, die in der Vorlesung besprochen werden, sind Brüssel, Paris, Glasgow und Wien. In diesen Städten wirkten Künstler wie Victor Horta, Henry van de Velde, Hector Guimard, Charles Rennie Mackintosh, Josef Maria Olbrich, Josef Hoffmann und Koloman Moser. Mit diesen Zentren und Namen ist ein Spektrum angesprochen, mithilfe dessen künstlerische Vielfalt und Kulturtransfer gleichermaßen zu vermitteln ist.

Darüber hinaus blicken wir auf das Werk des katalanischen Künstlers Antoní Gaudi sowie auf die verschiedenen Ausprägungen der sogenannten Nationalromantik, die gleichfalls gattungsübergreifend die Elemente der Volkskunst, der Arts and Crafts-Bewegung und des Jugendstils aufnahm. Einen der Höhepunkte bildet dabei die Architektur der lettischen Stadt Riga, welche eingehender zu untersuchen sein wird.

Der Jugendstil ist ein Phänomen, welches zur Zeit des Historismus entsteht und zugleich einen Brückenschlag zwischen der englischen Arts- and- Crafts-Bewegung und dem 1907 gegründeten Werkbund bildet. Folglich ist er nicht losgelöst zu betrachten, sondern wird im Kontext seiner Zeit betrachtet werden.

Zum Format: Die Veranstaltung setzt sich zusammen aus asynchronen und synchronen Teilen: Die Vorlesung von rund 45 Minuten wird in jeweils mehreren Abschnitten online gestellt (etwa drei Tage vor dem eigentlichen VL-Datum). Ergänzend werden Leitfragen in der Forums-Diskussion bearbeitet und alternierend dazu treffen wir uns per Zoom am Vorlesungsabend 19.15-19.45 zur Diskussion des jeweiligen Schwerpunktthemas. 


Literaturauswahl:

Stefanie Lieb, Was ist Jugendstil? Eine Analyse der Jugendstilarchitektur 1890–1910, Darmstadt 2000.

Frank Russell, Architektur des Jugendstils. Die Überwindung des Historismus in Europa und Nordamerika, Stuttgart 1982.

Friedrich Ahlers-Hestermann, Stilwende. Aufbruch der Jugend um 1900, Frankfurt/M. 1981.

Hermann Muthesius, Kunstgewerbe und Architektur. Kraus-Thomson, Nendeln 1976 (Nachdruck der Aufsätze „Neues Ornament und neue Kunst“ und „Kultur und Kunst“).


Module: BA KulT Kuwi 3, 5, 6 / MA Kuwi 2, 4, 5 und Freie Wahl