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MA Kuwi 1, 2, 6a, Freie Wahl
Kunstwerke sind in der Regel das Produkt eines sorgfältigen Planungsprozesses: Ideen werden zeichnerisch festgehalten, Details in Studien entwickelt, formale Lösungen in Modellen erprobt. Als Arbeitsbehelfe haben sich im Laufe der Jahrhunderte für die unterschiedlichen Gattungen unterschiedliche Medien etabliert, die überdies unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Zeichnungen, farbige oder monochrome Ölskizzen und Modelle aus Holz, Terrakotta, Gips oder Papier können der Präzisierung von Kompositionen, Motiven oder Ikonographien dienen. Sie bilden oft aber auch die Grundlage für Verträge und für Absprachen mit den Auftraggebern.
Im Seminar wollen wir uns anhand prominenter Beispiele mit den Entwurfsprozessen seit der Frühen Neuzeit beschäftigten. Dabei soll es nicht nur um die Entwicklung von der Idee zum abgeschlossenen Bildwerk gehen, sondern auch um die Medien, die dabei zum Einsatz kommen, um die Kollaborationen, die dafür nötig sind, und um die Techniken, mit denen die Entwürfe in das Endprodukt übertragen werden. Die Bandbreite reicht dabei von den Modellen, die Lorenzo Ghiberti und Brunelleschi zu Beginn des 15. Jahrhunderts im Rahmen eines Wettbewerbs angefertigt haben, über die Rolle der Entwurfszeichnung bei Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer, Bozzetti für die barocke Deckenmalerei, Gipsmodelle für die Bildhauerei des 19. Jahrhunderts bis hin zur arbeitsteiligen Kunstproduktion unserer Tage.