Bemerkung
MA Kuwi 3a, 3b, 4, 7a
Inhalt
Tobias Mörike (MKG Hamburg) / Dr. Isabelle Dolezalek (TU Berlin)
Freitags 10:00-12:00 Uhr
Zwei ganztägige Termine sind in Hamburg vorgesehen.
Wie kam die islamische Kunst ins Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe? Unter welchen Umständen wurden die Objekte erworben? Wie wurden sie ausgestellt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Projektseminars, das in Kooperation mit der Sammlung Islam des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg stattfindet. Mit ihren ca. 1300 Objekten, die vom 9. bis ins 18. Jahrhundert datieren und eine geographische Spanne von Andalusien bis Zentralasien abdecken, ist die Sammlung Islam eine der bedeutendsten Sammlungen islamischer Kunst in Deutschland. Abgesehen von einigen Einzelpublikationen ist die Sammlung jedoch bisher wenig erschlossen.
Das auf zwei Semester angelegte Projektseminar verfolgt die Geschichte der Hamburger Sammlung für islamische Kunst und die Biographien ihrer Objekte auf der Basis zweier Schwerpunkte:
In einem ersten Schritt soll es darum gehen, den Aufbau der Sammlung und die Ausstellung der Objekte aus historischer Perspektive zu reflektieren. Zusätzlich werden die Objekte unter Gesichtspunkten der Wissensgeschichte betrachtet. Daran schließen sich Fragen zur Einordnung von Objekten an und zum Status, der ihnen zugeschrieben wird. Welche Erwartungen und Erzählungen waren mit den Artefakten verbunden? Welche Sammelstrategien verfolgten die ersten Direktoren Justus Brinckmann und Max Sauerlandt? Inwiefern spiegelt der Aufbau der Hamburger Sammlung Strukturen des internationalen Kunstmarkts wider? In welchem Zusammenhang stehen die Erwerbungen mit zeitgleichen kunstwissenschaftlichen Diskursen und der Entstehung der islamischen Kunstgeschichte als Disziplin?
Der zweite zu verfolgende Schwerpunkt orientiert sich an aktuellen Ansätzen der Provenienzforschung, die sowohl an der Technischen Universität Berlin als auch am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg auf exemplarische Weise vorantrieben wird. Hier sollen anhand ausgewählter, chronologisch möglichst breit gefächerter Fallstudien verschiedene Kontexte des Erwerbs von Objekten für die Sammlung aufgearbeitet werden.
Eine Publikation der Forschungsergebnisse des Seminars ist vorgesehen.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein Masterprogramm in Kunst- und Museumswissenschaften, Islamwissenschaft oder verwandten historischen Disziplinen absolvieren.
WICHTIGER HINWEIS: Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 15 begrenzt. Daher findet ggf. ein internes Auswahlverfahren statt.
Schicken Sie bitte bis zum 05.10.2018 eine Anmeldung zum Seminar an Isabelle Dolezalek: dolezalek@tu-berlin.de. Weitere Informationen zum Seminar können vorab bei Frau Dolezalek erfragt werden.
Einführende Literatur
Joachim Gierlichs, Annette Hagedorn, Hgg., Islamische Kunst in Deutschland, Darmstadt, 2004.
Justus Brinckmann, Führer durch das Hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe: zugleich ein Handbuch der Geschichte des Kunstgewerbes, Hamburg, 1894.
David Klemm, Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Von den Anfängen bis 1945, Hamburg, 2004.
Heinrich Kohlhaussen, Islamische Kleinkunst, Führer durch das Hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 1930.