Das Leben der Bilder. Provenienzforschung in den Staatliche Museen zu Berlin
Projektseminar
Prof. Dr. Bénédicte Savoy,
in Kooperation mit Dr. Neville Rowley und Dr. Veronika Tocha (SMB)
MA
MA 1, 3b, 4, 7b, 6b
Dienstag, 12-16.00 Uhr c.t. (s. einzelne Termine unten)
Diathek und vor Ort in der Gipsformerei
Seit Sommersemester 2014 existiert das Projektseminar unter dem Namen Das Leben der Bilder in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin.
Dieses Seminar widmet sich dem „Leben“ von Kunstwerken vor ihrer musealen Präsentation: ihren Provenienzen, ihren sozialen, politischen und ökonomischen Verflechtungen, ihren Rollen als Objekte des Begehrens, der Macht und der Erinnerung. Gemeinsam mit Kurator:innen aus den Berliner Museen und Archiven analysieren wir Fallgeschichten von Objekten mit bewegten Biografien aus kolonialen Kontexten, aus dem Kunsthandel, aus Sammlungen, die während des Nationalsozialismus enteignet wurden, oder aus privaten Nachlässen. Wie lässt sich das Leben eines Werkes rekonstruieren? Was erzählen uns Provenienzen über historische Machtverhältnisse und kulturelle Wertzuschreibungen? Und welche ethischen, politischen und kuratorischen Konsequenzen ergeben sich daraus für die heutige Museumsarbeit?
Im Wintersemester 25/26 wird das Seminar in Kooperation mit Dr. Neville Rowley und Dr. Veronika Tocha stattfinden. Die Studierenden erforschen die Provenienzen von Werken in der Gipsformerei, die sie zuvor selbst anhand einer zu Beginn des Semesters gegebenen Thematik ausgewählt haben. Die 1819 gegründete Gipsformerei ist die Abformungswerkstatt der Berliner Museen: Hier wurden Kopien von Berliner Kunstwerken, aber auch von anderen bekannten Skulpturen angefertigt. Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff „Original“ gewandelt, sodass die Abgüsse und ihre Formen je nach der Bestimmung der Werke, die sie reproduzieren, einen eigenen Wert erlangt haben. Gemeinsam mit der Seminarleitung bringen die Studierenden Licht in das unsichtbare Vorleben dieser Werke. Die Ergebnisse präsentieren sie ihren Familien, Freunden und Kommilitonen an einem Abend in der TU oder in der Gipsformerei im Rahmen einer selbstorganisierten Veranstaltung.
Hinweis: Die Teilnehmer*innenzahl ist aus Platzgründen in auf insgesamt 20 begrenzt. Um verbindliche Anmeldung wird per ISIS gebeten.
Termine
Dienstag, den 14. Oktober 2025 Diathek
Dienstag, den 21. Oktober 2025 Diathek
Dienstag, 2. Dezember 2025 GIPSFORMEREI
Dienstag, 9. Dezember 2025 GIPSFORMEREI
Dienstag, 16. Dezember 2025 GIPSFORMEREI
Dienstag, 13. Januar 2026 GIPSFORMEREI
Dienstag, 20. Januar 2026 GIPSFORMEREI
Dienstag, 27. Januar 2026 Diathek
Dienstag, 3. Februar 2026: Achtung - 18-20 Uhr – HL001
Dienstag, 10. Februar 2026 Diathek
Bibliografie
Chapuis, Julien, Stephan Kemperdick (Hg.), Das verschwundene Museum: die Verluste der Berliner Gemälde- und Skulpturensammlungen 70 Jahre nach Kriegsende. Petersberg 2015.
Tocha, Veronika (Hg.), Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei, München 2019.
Haak, Christina (Hg.), Casting, ein analoger Weg ins Zeitalter der Digitalisierung?: Dokumentation des gleichnamigen Symposions zur Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin : 26/27 November 2015 Remise der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Berlin, 2. überarbeitete Auflage. - Heidelberg: arthistoricum.net, 2020
Projektblog The Lives of Pictures: https://livespics.hypotheses.org/