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Seminar: Die soziale Konstruktion von Large Language Models (LLMs)
WS 2025/26, Do 16-18, FH 311, Modul (Vertiefung) Technik und Gesellschaft, ISIS-PW: Weber
Veranstaltungskommentar:
Die Auffassung, dass Technik sozial konstruiert ist, beruht auf der Beobachtung, dass technische Artefakte mit Blick auf bestimmte Probleme sozialer Akteure entwickelt werden und dass sie sich gesellschaftlich durchsetzen, wenn genügend soziale Akteure sie dann auch tatsächlich als Lösungen hinreichend relevanter Probleme wahrnehmen. Die soziale Konstruktion von Technik zu analysieren heißt dementsprechend zum einen zu untersuchen, für welche Probleme Technikentwickler technische Funktionalitäten entwickeln, welche Interessen und Bedürfnisse zukünftiger Nutzer:innen sie dabei antizipieren und welche eigenen Interessen und stillschweigenden Vorannahmen sie in das Design einfließen lassen. Zum anderen geht es darum, wie diese Problemlösungsvorschläge von den zukünftigen Nutzer:innen wahrgenommen werden und wie die Aushandlung der Interessen und Vorstellungen aller involvierten Akteure schließlich dazu führt, dass technische Artefakte sich gesellschaftlich durchsetzen oder eben auch nicht. Diese Art und Weise , die soziale Konstruktion von Technik zu entwickeln stößt bei Large Language Models und generativer KI insgesamt an Grenzen. Denn die Funktionalitäten dieser Systeme werden nicht mehr von Entwicklern designt, sondern von den KI-Modellen auf der Grundlage von Trainings-Daten gelernt. Das Seminar befasst sich mit der Frage, in welcher Weise man dennoch von einer sozialen Konstruktion von LLMs sprechen kann und wie man sie analysieren kann.