Veranstaltung

LV-Nummer
Gesamt-Lehrleistung 32,00 UE
Semester WiSe 2025/26
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe Erinnern, Erzählen, Inszenieren: Erinnerungskulturen im globalen Kino
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Sprache und Kommunikation
↳         31351900 FG Deutsch als Fremd- und Fachsprache
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Ansprechpartner*innen
Parlar, Koray
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Fr. 17.10 - 19.12.25, wöchentlich, Fr. 09.01 - 13.02.26, wöchentlich, 12:00 - 13:30

Charlottenburg
,
HBS 205

31351900 FG Deutsch als Fremd- und Fachsprache

32,00 UE
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Legende
08:00
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Erinnern, Erzählen, Inszenieren: Erinnerungskulturen im globalen Kino
Erinnern, Erzählen, Inszenieren: Erinnerungskulturen im globalen Kino
Charlottenburg, HBS 205
Prudent, Sabine-Brigitte
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Dieses Seminar widmet sich der Rolle des Films als Medium kollektiver und kultureller Erinnerung. Filme sind nicht nur ästhetische Artefakte, sondern fungieren als Speicher, Übersetzer und Produzenten von Gedächtnis. Sie bilden Traumata ab, rekonstruieren vergangene Gewalt, verhandeln nationale Mythen oder legen Leerstellen der Geschichte offen. Dabei bewegen sie sich im Spannungsfeld von Zeugenschaft, Repräsentation und Imagination. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive analysieren wir Spiel-, Dokumentar- und Essayfilme, die sich mit verschiedenen Formen von Erinnerungskultur befassen – z. B. mit dem Holocaust, kolonialen Gewaltverhältnissen, Migration, Krieg, Exil oder postdiktatorischer Aufarbeitung. Das Seminar legt besonderen Wert auf eine internationale Perspektive und verknüpft Theorien des kulturellen Gedächtnisses (u. a. Aleida Assmann, Marianne Hirsch, Astrid Erll, Michael Rothberg) mit einer filmästhetischen und politischen Lektüre der Werke.

Der Filmkorpus reicht von Klassikern wie Shoah (Lanzmann) über essayistische Arbeiten wie Sans Soleil (Marker) bis hin zu postkolonialen Filmen wie Lumumba (Peck) oder Caché (Haneke). Im Seminar arbeiten wir mit einem Methodenmix aus filmwissenschaftlicher Analyse, kulturtheoretischer Lektüre und diskurskritischer Reflexion. Wir untersuchen visuelle und narrative Strategien, analysieren erinnerungspolitische Kontexte und diskutieren die ästhetischen, medialen und ethischen Implikationen der jeweiligen Filme. Ergänzt wird dies durch kurze Inputs, strukturierte Diskussionen sowie Text- und Filmsichtung im Vorfeld jeder Sitzung.

Hinweise:

Die regelmäßige Teilnahme am Seminar wird vorausgesetzt.

Alle Filme des Korpus sind vor der jeweiligen Sitzung außerhalb der Seminarzeit zu sichten.

Zur aktiven Teilnahme gehört die Übernahme eines Gruppenreferats.

Literatur

Assmann, Jan (1992): Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München: C.H. Beck.

Assmann, Aleida (1999): Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München: C.H. Beck.

Erll, Astrid (2011): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler.

Rothberg, Michael (2009): Multidirectional Memory: Remembering the Holocaust in the Age of Decolonization. Stanford: Stanford University Press.

Caruth, Cathy (1996): Unclaimed Experience: Trauma, Narrative, and History. Baltimore/London: Johns Hopkins University Press.

Kaplan, E. Ann / Wang, Ban (Hg.) (2004): Trauma and Cinema: Cross-Cultural Explorations. Hong Kong: Hong Kong University Press.