Sind Sie sich sicher?
Digitale Plattformen sind heute kaum noch aus unseren Städten wegzudenken. Google Maps leitet die Menschen durch die Stadt und modifiziert dabei ihre Geographie, Amazon verändert den Konsum und die Liefervans verstopfen die Straßen. Räume und Praxen des Datings verändern sich über Tinder und Grindr. Airbnb bietet das Ferienappartement, Uber die Taxifahrt, Lieferando das Mittagessen, Helpling die saubere Wohnung….
Das Geschäftsmodell der meisten Plattformen zielt darauf, sich in Smartphone und Alltag der Nutzer*innen einzuflechten und zu unverzichtbaren Infrastrukturen des alltäglichen Lebens zu werden. Die urbanen Interventionen der zumeist von Wagnis-Kapital finanzierten Plattformen zeichnen sich durch große Dynamik aber auch Krisenhaftigkeit aus. Städte wie Berlin sind dabei das primäre Aktionsfeld dieser digitalen Plattformen und werden so zu einem Laboratorium gesellschaftlicher Veränderung.
Das Seminar untersucht theoretisch und empirisch wie digitale Plattformen Ökonomie und Arbeit, Reproduktion und Alltag, aber auch gelebte Räumlichkeit und materielle Architektur der Stadt verändern. Es erschließt die deutschsprachige und internationale Debatte und diskutiert verschiedene Forschungsansätze, die Studierende in Kleingruppen im Rahmen von Mini-Forschungen auch ausprobieren.