Veranstaltung

LV-Nummer 3151L0001
Gesamt-Lehrleistung 42,67 UE
Semester WiSe 2025/26
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe Holocaust-Rezeptionsgeschichte als Streitgeschichte: Forschungskontroversen und erinnerungspolitische Debatten in Deutschland von den 1980ern bis heute
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
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Ansprechpartner*innen
Sarshar Sarhangi, Mohammad Ali
Verantwortliche
Sarshar Sarhangi, Mohammad Ali
Sprache Deutsch

Termine (1)


Mo. 13.10 - 15.12.25, wöchentlich, Mo. 05.01 - 09.02.26, wöchentlich, 12:00 - 14:00

Charlottenburg
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KAI 1315

Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)

42,67 UE
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Legende
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Mo.
Holocaust-Rezeptionsgeschichte als Streitgeschichte: Forschungskontroversen und erinnerungspolitische Debatten in Deutschland von den 1980ern bis heute
Holocaust-Rezeptionsgeschichte als Streitgeschichte: Forschungskontroversen und erinnerungspolitische Debatten in Deutschland von den 1980ern bis heute
Charlottenburg, KAI 1315
Sarshar Sarhangi, Mohammad Ali
Di.
Mi.
Do.
Fr.
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Woran entzündete sich der Historikerstreit von 1986/87? Und wurden wir tatsächlich vor wenigen Jahren Zeug*innen eines neuen, zweiten Streits unter Historiker*innen? Fand die Goldhagen-Kontroverse vor Martin Walsers „Moralkeule Auschwitz“-Rede statt? Warum bezeichnete Rudolf Augstein das geplante Mahnmal in Berlin als „Schandmal“? Welches Tabu brach die „Wehrmachtsausstellung“? Warum wurde so erhitzt über Achille Mbembe und Michael Rothberg diskutiert? Die Kontroversen und Debatten rund um die Deutung des Holocaust können, wie Michael Wildt in Hinblick auf den Historikerstreit von 1986/87 konstatiert, „nur im kulturellen und politischen Kontext“ ihrer Zeit verstanden werden. In diesem Seminar werden wir uns daher nicht nur mit den Thesen und Argumenten der vielen Forschungskontroversen und erinnerungspolitischen Debatten seit den 1980ern auseinandersetzen, sondern werden sie zeithistorisch einordnen; wir werden einen genaueren Blick auf die Akteur*innen werfen und danach fragen, was die Kontroversen bewirkt bzw. welche gesellschaftlichen Veränderungen sie herbeigeführt haben (oder ob überhaupt). Anders gefragt: Für welches Problem wollten/sollten sie eine Lösung sein? Schließlich waren sie nicht nur für die Forschung von Bedeutung, sondern waren von Anfang an mit dem politisch-moralischen Selbstverständnis und der Selbstbeschreibung Deutschlands (des wiedervereinigten Deutschlands) verbunden.

 

Literatur:

Friedländer, Saul / Frei, Norbert / Steinbacher, Sybille / Diner, Dan: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust, München 2022.

Neiman, Susan / Wildt, Michael (Hg.): Historiker streiten. Gewalt und Holocaust – die Debatte, Berlin 2022.

Zimmerer, Jürgen (Hg.): Erinnerungskämpfe. Neues deutsches Geschichtsbewusstsein, Ditzingen 2023.