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Raum: A 802, Dozent: Gast-Prof. A. Humer
Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum als regionalplanerische Herausforderung
Ländliche Räume durchgehen im Jahrhundert der Urbanisierung bemerkenswerte Transformationen; wenn auch in der strategischen Raumordnung vergleichsweise unbemerkt. Transformationen, die je nach raumtypischen Voraussetzungen recht unterschiedlich ablaufen können; sei dies für peri-urbane ländliche Räume im funktionalen Einflussgebiet von Metropolregionen, ländliche Räume an (Bundes)ländergrenzen, „innere Peripherien“, intensivtouristische oder rohstoffreiche ländliche Räume und mehr. Die Problemlagen für die gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung von ländlichen Räumen sind dementsprechend vielschichtig und brauchen passgenaue regionalplanerische Lösungen. Umso mehr unter Bedachtnahme der großen Kontexte wie fortschreitender Populismus, Digitalisierung und Klimawandelanpassung. Das strategische Leitbild 2 für die Raumentwicklung in Deutschland fokussiert die Herausforderung unter „Daseinsvorsorge sichern“, um „gleichwertige Lebensverhältnisse“ weiterhin gewährleisten zu können. Dienste der Daseinsvorsorge sind von grundsätzlicher Wichtigkeit zur Lebensentfaltung der Menschen und zur Teilnahme am Markt für Unternehmen – ihr Funktionieren ist also tatsächlich ein bedeutender Baustein in der Entwicklung von Regionen.
Dieses Seminar wird sich also der Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen widmen und sich dabei konzeptionell von einem europäischen Zugang leiten lassen im Sinne eines Verständnisses von „Services of General Interest“. Diese zusätzliche Perspektive soll ermöglichen, das feste Verständnis von Daseinsvorsorge in der deutschen Planungskultur zu erweitern. Nach einer grundsätzlichen Einführung vonseiten der Seminarleitung stehen im weiteren Semesterverlauf Kleingruppen- und individuelle Arbeiten an, die sich mit ausgewählten Sektoren und regionalen Fällen der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen in Deutschland widmen. Jede*r Studierende hat zu einem gewählten Thema ein Referat in Form einer circa 15minütigen audioPPT zu erstellen und später als schriftliche Seminararbeit von circa 12-15 Seiten auszuarbeiten. Jede*r Studierende gibt 3-4 kurze schriftliche Feedbacks an ausgesuchte audioPPTs von Mitstudierenden. In den abschließenden Einheiten des Seminars finden mehrere Round Table Diskussionen statt, in denen die Einzelthemen verschnitten werden. Die studentische Leistung setzt sich also aus Teilleistungen (Portfolioprüfung) während des Semesters zusammen: Online-Referat/ audioPPT: 25%; Online-Feedbacks: 15%; schriftliche Seminararbeit (35%); Round Table Teilnahme (25%). Aufgrund des phasenhaften Rhythmus des Seminars mit wenigen Plenareinheiten beschränkt sich die Hörsaal-Anwesenheit für jede*n Studierende*n auf wenige Einheiten; Start ist am Donnerstag, 17.4.2025.
Empfohlene Literatur: