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Das öffentliche, ‚bürgerliche‘ Konzert war jenes Medium der Musik, in der die Ästhetik autonomer Kunst zu ihrer reinsten Verwirklichung und höchsten Leistungen fand. Ohne öffentliches Konzert, so sagt man, keine Symphonie von Ludwig van Beethoven und schon gar keine von Gustav Mahler. Doch hörte man im Konzert des 19. Jahrhunderts überhaupt zu? Und gab es schon Konzertsäle? – Zählte die Geschichte des Konzertwesens jahrzehntelang zum anekdotisch reichen Rankenwerk einer als Werkgeschichte verstandenen Musikgeschichte, so hat sie sich nach dem ‚performative turn‘ in Form der ‚concert studies‘ als zentraler Forschungsbereich der Musik- und Medienwissenschaften etabliert.