Veranstaltung

LV-Nummer
Gesamt-Lehrleistung 29,33 UE
Semester SoSe 2025
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe Künstliche Intelligenz: Semiotische Maschinen
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
↳         31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft
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Ansprechpartner*innen
Fammartino, Giulia
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Do. 17.04 - 17.07.25, wöchentlich, 16:00 - 18:00

Charlottenburg
,
HFT-TA 131

31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft

29,33 UE
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Künstliche Intelligenz: Semiotische Maschinen
Künstliche Intelligenz: Semiotische Maschinen
Charlottenburg, HFT-TA 131
Herrmann, Hans-Christian
Fr.
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von Herrmann, Hans-Christian

LV-Nr.: 3131 L 001

MA-TGWT LW 1, LW 2, LW 3, LW 6, LW 7

BA-KulT IS 4

BA-KulT FW 26 Lit

 

VL/SE                       Künstliche Intelligenz: Semiotische Maschinen

Do. 16-18 Uhr

Raum: HFT-TA 131

Beginn: 17.04.2025

Ende: 17.07.2025

 

„Künstliche Intelligenz“ bezeichnet heute einen neuen Automatisierungsschub, der (unter anderem) die Praxis des Lesens und Schreibens von natürlichsprachlichen Texten umfasst. Damit aber ist die Arbeit der Geisteswissenschaften in ihrem Kernbereich betroffen. Medientheorien und Praxeologien haben seit längerem die (kultur-)technische und epistemische Dimension der Schrift untersucht und in ihren historisch veränderlichen Erscheinungsweisen beleuchtet. Denkwürdig an den gegenwärtigen Entwicklungen ist die Tatsache, dass sie die Differenz zwischen menschlichem und maschinellem Zeichengebrauch verschwimmen lassen. War die Semantik natürlichsprachlicher Texte bislang etwas, das in digitalen Datenbanken und Netzen an den Schnittstellen von Ein- und Ausgabe vorausgesetzt werden mußte und selbst nicht technisch operationalisierbar war, ist nun eine Situation eingetreten, in der Maschinen den menschlichen Zeichengebrauch simulieren können. Damit ist - mit einiger Verspätung - das Forschungsprogramm an sein Ziel gelangt, das 1956 vom Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence formuliert worden war. Bei näherem Hinsehen erkennt man allerdings, dass dieser Erfolg erkauft ist mit dem Abrücken von logischen und repräsentationalen Modellen und dem Übergang zu einfachen statistischen und stochastischen Verfahren. „Künstliche Intelligenz“, mit anderen Worten, ist heute ein Effekt von Rechenoperationen, die mit dem, was einmal elementare Formen abstrakter geistiger Tätigkeit waren, keinerlei Ähnlichkeit mehr besitzen. Stattdessen haben wir es mit sehr wirkungsvollen Verfahren der Mustererkennung zu tun, also mit etwas, das der menschlichen Apperzeption und Orientierung in konkreten Umwelten viel nähersteht. Was hier aus geisteswissenschaftlicher Sicht nottut, ist zunächst einmal eine genauere Lagebeschreibung, die zugleich auch historische Tiefenschärfe besitzt. In einer Mischung aus Vorlesung und Seminar (einschließlich praktischer Übungen) wird die Veranstaltung einen Anlauf in diese Richtung unternehmen. Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit ist Voraussetzung für die Teilnahme.