Veranstaltung

LV-Nummer 3151L006
Gesamt-Lehrleistung 22,00 UE
Semester SoSe 2025
Veranstaltungsformat LV / Hauptseminar
Gruppe Weiterleben nach der Shoah. Adenauer und die Juden in der frühen Bundesrepublik
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
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Ansprechpartner*innen
Fischer, Stefanie
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Mo. 28.04 - 14.07.25, wöchentlich, 10:00 - 11:30

Charlottenburg
,
KAI 1315

Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)

22,00 UE
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Legende
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Mo.
Weiterleben nach der Shoah. Adenauer und die Juden in der frühen Bundesrepublik
Weiterleben nach der Shoah. Adenauer und die Juden in der frühen Bundesrepublik
Charlottenburg, KAI 1315
Fischer, Stefanie
Di.
Mi.
Do.
Fr.
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Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach der Beziehung von bundesdeutscher Politik und Gesellschaft mit Juden im Nachkriegsdeutschland und der frühen Bundesrepublik (1945 – 1963). Nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der totalen Kapitulation der Wehrmacht stand das verbliebene Deutschland unter alliierter Kontrollmacht. In den westlichen Besatzungszonen stand die Frage nach der Demokratisierung der rassistisch definierten „Volksgemeinschaft“ im Mittelpunkt. Damit stand das Verhältnis zur jüdischen Bevölkerung abermals in einem – wenn auch gänzlich gewandelten – Spannungsverhältnis. Fragen nach Kollektivschuld und individueller Verantwortung, Umgang mit NS-Tätern und dem Zusammenleben mit jüdischen Gemeinden mussten verhandelt werden.

Im Mittelpunkt des Seminars stehen jüdische Akteure in der Bundesrepublik, dazu zählen sowohl die jüdische Gemeinden im Nachkriegsdeutschland, jüdische Displaced Persons (DPs), als auch aus NS-Deutschland geflohenen Juden. Wir beschäftigen uns zum einem mit dem Wiederaufbau jüdischen Lebens im von den Alliierten besetzten Nachkriegsdeutschland, den Displaced Persons und der Re-migration der Vertriebenen, als auch mit den Beziehungen der Juden und Jüdinnen, die sich im Exil ein neues Leben aufbauten, zu ihrem Geburtsland. Neben der Restitution und der „Wiedergutmachung“ beleuchten wir kritisch die Situation in der Bundesrepublik unter Konrad Adenauer und seine Beziehungen zu dem neu gegründeten Staat Israel. Außerdem werden die Einstellungen und das Verhalten der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft, wie Antisemitismus und Philosemitismus, in den Blick genommen. Das Seminar basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf Quellenstudium. Wir werden Literatur und Filme, aber auch mit Briefen und Berichten von Zeitzeugen analysieren.

 

 

Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird in dem Seminar vorausgesetzt.

 

Literatur:       Michael Brenner (Hg.), Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart, München 2012.

 

Micha Brumlik et al. (Hg.), Jüdisches Leben in Deutschland seit 1945, Frankfurt am Main 1988.

 

Anthony D. Kauters, Unmögliche Heimat. Eine deutsch-jüdische Geschichte der Bundesrepublik, München 2007.