Veranstaltung

LV-Nummer 06371300 L 30
Gesamt-Lehrleistung 37,33 UE
Semester SoSe 2025
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe Kommunikation und Gesellschaft L30: Soziologie der Gewalt
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät VI
↳     Institut für Soziologie (IfS)
↳         36371300 FG Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften
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Ansprechpartner*innen
Heine, Felicitas
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Di. 15.04 - 15.07.25, wöchentlich, 16:00 - 18:00

Charlottenburg
,
MAR 0.007

36371300 FG Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften

37,33 UE
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Legende
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Kommunikation und Gesellschaft (Seminar)
Kommunikation und Gesellschaft L30: Soziologie der Gewalt
Charlottenburg, MAR 0.007
Tuma, Rene
Mi.
Do.
Fr.
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Soziologie der Gewalt 

(Di 16-18, dazu ein Freitagstermin voraussichtlich am 20.6.25, 10-14 Uhr)


Was als Gewalt gilt, ist stets umstritten. Das Spektrum reicht dabei von einer engen Definition, die auf körperliche Verletzung abzielt, bis hin zu einem weit gefassten Konzept, das auch strukturelle und langsame Formen der Gewalt umfasst. Eine allgemeingültige Definition ist daher umstritten, und die Position zum Gewaltbegriff selbst trägt sowohl eine theoretische als auch eine politische Dimension. Gewalt wurde lange Zeit als blinder Fleck der Soziologie betrachtet. Sie tritt jedoch in klassischen soziologischen Theorien sowohl als Problem als auch als Grundlage sozialer Ordnung auf. Mit der "neuen Soziologie der Gewalt" der 1990er Jahre fand im deutschsprachigen Diskurs eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Gewalt selbst statt, insbesondere mit der Beziehung zwischen den Ausführenden und den Betroffenen. Eine zweite Wendung erfuhr das Feld mit der neuen Mikrosoziologie der Gewalt, in der Randall Collins als zentraler Bezugspunkt gilt. Hier wurde die situationistische Erklärung von Gewalt systematisch ausgearbeitet.

 

Das Seminar wird sich vor dem Hintergrund dieser Debatten sowohl mit klassischen als auch mit neueren Ansätzen der situationsbezogenen Gewaltsoziologie befassen und das Themenfeld zugänglich machen. Im Fokus stehen insbesondere die theoretischen Ansätze, die Gewalt in ihrer zeitlichen, körperlichen und situativen Entfaltung betrachten sowie Gewalt als Interaktion in konkreten Situationen und darüber hinaus empirisch untersuchen.

 

 

Hinweis: Wie der Text verdeutlicht, ist Gewalt das zentrale Thema des Seminars. Daher werden wir uns nicht umhin lassen, uns mit diesem komplexen und belastenden Thema auseinanderzusetzen. Dabei achten wir selbstverständlich auf einen sensiblen Umgang mit Darstellungen und Schilderungen in der Literatur sowie in Bezug auf empirische Situationen.

 

Das Seminar richtet sich an Masterstudierende, sowie an fortgeschrittene Bachelorstudierende mit Theoriekenntnissen (ab 4. Semester).

Da ich Anfang Juli auf einer Konferenzreise bin, wird es gegen Ende Juni voraussichtlich einen Blocktermin am Fr. 20.6 zum Seminar geben.

 

 

Modul: Kommunikation und Gesellschaft, 6 LP, Portfolioprüfung (Textlektüre, Referat, Essay, Seminarbeteiligung). Details werden im Kurs bekanntgegeben.