Veranstaltung

LV-Nummer
Gesamt-Lehrleistung 40,00 UE
Semester WiSe 2024/25
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
↳         31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Fammartino, Giulia
Verantwortliche
Uhlig, Ingo
Sprache Deutsch

Termine (1)


Di. 22.10 - 17.12.24, wöchentlich, Di. 07.01 - 11.02.25, wöchentlich, 16:00 - 18:00

(
Charlottenburg
)

31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft

40,00 UE
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Legende
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Was mit Sonne! Neue Energiesysteme und Energiekulturen. 50Hertz Gastdozentur Energiewende(n) – Innovationen, Narrative und die Konkurrenz um kulturelle Geltung
MAR 0.009 (Charlottenburg)
Uhlig, Ingo
Mi.
Do.
Fr.
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Uhlig, Ingo


LV-Nr.: 3131 L 015

MA-TGWT LW 2, LW 3, LW 6, LW 7

BA-KulT IS 4

BA KulT FW 26 Lit

Freie Wahl


SE Was mit Sonne! Neue Energiesysteme und Energiekulturen. 50Hertz Gastdozentur Energiewende(n) – Innovationen, Narrative und die Konkurrenz um kulturelle Geltung

Di. 16-18 Uhr

Raum: MAR 0.009

Anmeldung: über ISIS

Beginn: 22.10.2024


In einer Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erkundet dieses Seminar den Zusammenhang zwischen den technischen und kulturellen Ebenen der Energiewende. Worum geht es dabei?

Energieumbrüche resultieren aus technischen Entwicklungen und zeigen sich in der Errichtung und dem Ausbau weithin sichtbarer Infrastrukturen. Man kann zum Beispiel an alle Sparten von Kraftwerken denken, die zu unterschiedlichen Zeiten im Zentrum solcher Umbrüche standen: Kraftwerke für Wasser, Kohle, Atom, Wind und Sonne.

Gleichzeitig aber werden Energieumbrüche mit Diskursen und Argumenten begründet, sie werden erzählt und bebildert. Hier, im Bereich der sogenannten Narrative, vollzieht sich etwas, dessen Relevanz sowohl in der Geschichte wie auch in der Gegenwart von Technik und Energie nicht zu unterschätzen ist: Technische Entwicklungen werden (oft mitsamt der dazugehörigen AkteurInnen) durch Narrative mit kultureller Geltung versehen oder in Frage gestellt. Historisch kennt man solche Geltungskonkurrenzen und -kämpfe – z.B. die Auseinandersetzung zwischen Dampfkraft und Elektrizität oder den sogenannten Stromkrieg (war of currents), der in den USA um die Anwendung von Gleich- oder Wechselstrom ausbrach. Das aktuelle und bekannteste Beispiel ist der Diskurs um Wärmewende und insbesondere Wärmepumpe. Aber auch in den anderen Bereichen der Energiewende –Mobilität, Strom und Netzausbau – stößt das technisch Machbare fortwährend auf den teils lauten Widerstand ‚weicher‘, das heißt kultureller Faktoren.

Energieumbrüche vollziehen sich somit in einem kulturellen Kräfteverhältnis und sie lassen sich nur verstehen und steuern, wenn dieses Kräfteverhältnis untersucht und durch Erforschung transparent wird. Das Seminar wird hierzu einen Beitrag leisten: Wir blicken auf historische Energieumbrüche und auf das gegenwärtige Innovationsgeschehen der Energiewende mitsamt der jeweiligen Geltungsdiskurse, Narrativ-Konstellationen und Rhetoriken. Dabei ist auch geplant, mit AkteurInnen der Energiewende in Austausch zu treten, um aus erster Hand Erkenntnisse über Innovationsprozesse und deren Vermittlung zu erhalten. Dies geschieht in Form von Gastvorträgen und Exkursionen.


Im Sommersemester 2025 ist eine Anschlussveranstaltung geplant, bei der weitere Exkursionen zu energietechnischen Standorten im Mittelpunkt stehen.