Veranstaltung

LV-Nummer
Gesamt-Lehrleistung 34,67 UE
Semester WiSe 2024/25
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
↳         31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Fammartino, Giulia
Verantwortliche
Doutch, Daniela Pho
Sprache Deutsch

Termine (1)


Mi. 06.11 - 18.12.24, wöchentlich, Mi. 08.01 - 12.02.25, wöchentlich, 10:00 - 12:00

(
Charlottenburg
)

31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft

34,67 UE
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Legende
08:00
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Mo.
Di.
Mi.
Kybernetik in der Literatur und den Künsten
H 2051 (Charlottenburg)
Doutch, Daniela Pho
Do.
Fr.
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Doutch, Daniela


LV-Nr.: 3131 L 012

MA-TGWT LW 1, LW 2, LW 3 , LW 6, LW 7

BA-KulT IS 4

BA KulT FW 26 Lit

Freie Wahl


SE Kybernetik in der Literatur und den Künsten

Mi. 10-12 Uhr

Raum: FH 313

Beginn: 16.10.2024

Das Aufkommen der Kybernetik Mitte des 20. Jahrhunderts markiert den Eintritt in unser modernes Informationszeitalter. Über den Begriff der Information und ihrer Übermittlung (Claude Shannon) gelang es der damals noch jungen Wissenschaft, eine Analogie zwischen den Funktionsweisen eines biologischen Organismus und einer Maschine herzustellen und damit das Verhalten und die Relationen komplexer Organisationsstrukturen beschreibbar zu machen. Ist das Leben erst einmal über den Regelkreis der Information definiert, dann existiert zwischen (biologischem) Mensch und (denkender) Maschine kein Unterschied mehr. In der Literatur und den Künsten der 1950er und 1960er Jahre wurde die Kybernetik ganz unterschiedlich aufgenommen: Während die legendäre Londoner Ausstellung „Cybernetic Serendipity“ (1968) die neue Symbiose zwischen Mensch und Maschine begeistert feierte und im Anschluss an die Informationsästhetik (Max Bense, Abraham Moles) das Verhältnis von Technik und Kreativität in den Bereichen der Bildenden Kunst, der Literatur, der Musik oder der Architektur ganz neu auslotete, imaginierte Oswald Wiener zynisch in seinem Roman „die verbesserung von mitteleuropa“ (1969) den „bio-adapter“, der über Feedbackschleifen den „zu adaptierende[n] mensch[en] […] pausenlos nach seinen bedürfnissen ab[]tastet, solange bis dieselben zum zwecke erhöhten lustgewinns vom adapter selbst erzeugt werden können.“ In Anbetracht der heutigen technisierten Umwelten mit ihren ‚intelligenten‘ Maschinen erlebt die ‚kybernetische Revolution‘ (Bernhard Schölkopf) in der Literatur und den Künsten der Gegenwart ein Revival, das die Regelkreise der Information für die eigene Kunst- und Textproduktion nochmal produktiv macht. Im Seminar wird es darum gehen, die literarischen und künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Kybernetik damals und heute aufzuarbeiten und auf eine kybernetische Ästhetik hin zu befragen.

Wir beschäftigen uns mit Werken und Texten der folgenden Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Schriftsteller:innen: Norbert Wiener, Max Bense, Abraham Moles, Herbert W. Franke, Walter Höllerer, Oswald Wiener, Anna Halprin, Lawrence Halprin, Gordon Pask, Frieder Nake, Theo Lutz, Tiqqun, Gomes/Thermann, Alban Nikolai Herbst, Rüdiger Wenk, Rike Scheffler, Susanne Kennedy, Clemens von Wedemeyer u.a.