Veranstaltung

LV-Nummer 3151L0006
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 37,33 UE
Semester SoSe 2024
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Fischer, Stefanie
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


12:00 - 14:00, Di. 16.04 - 16.07.24, wöchentlich

(
Charlottenburg
)

Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)

37,33 UE
Einzeltermine ausklappen
Legende
08:00
09:00
10:00
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17:00
Mo.
Di.
Juden im Bereich des Wirtschaftens
KAI 1315 (Charlottenburg)
Mi.
Do.
Fr.
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„Von ihrer Ansiedlung in Europa waren Juden in keinem anderen Bereich so stark vertreten wie im Bereich des Wirtschaftens. Hier gab es zahlreiche Berührungspunkte zwischen Juden, Christen und Muslimen, die selbst unter wechselnden politischen Rahmenbedingungen und in unterschiedlichen Nationalökonomien fortbestanden. Die wirtschaftliche Tätigkeit von Juden reichte vom regionalen Hausier- und Viehhandel über dem Einzelhandel bis hin zum international vernetzten Kredithandel. Antisemiten nutzten die hohe Präsenz von Juden in bestimmten Wirtschaftsfeldern für Verfälschungen und hetzerischen Stigmatisierungen.

Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung von Juden im Bereich des Wirtschaftens in einem globalgeschichtlichen Kontext. Bereits im Jahr 1818 forderte einer der Gründungsväter der Wissenschaft des Judentums, Leopold Zunz, wirtschaftshistorische Themen in die Erforschung des Judentums einzubeziehen. Dennoch haben wirtschaftshistorische Themen in den Jüdischen Studien in Deutschland bis heute kaum Beachtung gefunden. Gleichzeitig misst die allgemeine Wirtschaftsgeschichte häufig die Sensibilität für jüdische Wirtschaftsakteure. In diesem Seminar soll diesem Ungleichgewicht entgegengewirkt werden. Im Mittelpunkt des Seminar stehen Fragestellungen, die sozial- und kulturhistorische Ansätze miteinander verbinden.

Ganz konkrte wird die wechselseitige Beziehung zwischen Religion, wirtschaftlicher Leistung, aber auch innerjüdischen Netzwerken und Beziehungen zur nichtjüdischen Außenwelt beleuchtet. Es wird weiter gefragt, wie die Erfahrung von (Zwangs-)Migration, sozialer und rechtlicher Diskriminierung die wirtschaftliche Tätigkeit von Juden im 19. und 20. Jahrhundert beeinflusste? Was kann darüber über den Grad der Integration von Juden in einer nichtjüdischen Welt herausgefunden werden?

Das Seminar basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf Quellenstudium. Wir werden Literatur und Filme, aber auch mit Briefen und Berichten von Zeitzeugen arbeiten. Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird in dem Seminar vorausgesetzt.“

 

Teilnehmerzahl: 15