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Seminar: Infrastrukturen als Einrichtungen und als Praktiken
SoSe 2024, Do 16-18, FH 302, Modul (Vertiefung) Technik und Gesellschaft, ISIS-PW: Weber
Veranstaltungskommentar:
Infrastrukturen wie die Strom- und Wasserversorgung, die Mobilitätssysteme oder die verschiedenen Strukturen der Bereitstellung und Übertragung von Daten und Informationen sind besondere Formen sozio-technischer Arrangements. Infrastrukturen stellen Ressourcen bereit, die in vielen Ländern als Grundversorgung und als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe gelten. Zugleich handelt es sich um Ressourcen, die für sich genommen „langweilig“ sind, weil sie für sehr viele Nutzer:innen „nur“ die Voraussetzung für das sind, was sie eigentlich interessiert, nämlich die Nutzung der Produkte und Dienstleistungen, die diese Infrastrukturen voraussetzen. Zugleich sind Infrastrukturen wesentliche Strukturelemente moderner Gesellschaften: Sie bestimmen mit, in welcher Gesellschaft wir leben. Sie drängen sich dem beobachtenden Blick aber nicht auf, man muss gezielt hinschauen, um zu erfassen und zu verstehen, welche gesellschaftlichen Interessen und Sichtweisen in Infrastrukturen eingeschrieben sind, wie Infrastrukturen stabilisiert und reproduziert werden und welchen Einfluss sie auf unser Leben haben. Ein Teilbereich der Science und Technology Studies, die so genannten Infrastructure Studies, befassen sich seit gut zwei Jahrzehnten mit diesen Fragen. Gegenstand des Seminars ist es, die konzeptionellen Grundlagen und ausgewählte empirische Studien dieser Forschungsrichtung kennen zu lernen und zu diskutieren.