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Botticelli
SE
Alexander Röstel
BA
BA-KulT KuWi 2, 5, 6
Freitag 12-14 Uhr
A 072
Der kometenhafte Aufstieg, den der Florentiner Maler Sandro Botticelli (1445-1510) erlebt hat, ist in der Kunstgeschichte einzigartig. Während sich einige seiner Künstlerkollegen, darunter Leonardo da Vinci und Michelangelo, steter Beliebtheit erfreut haben, ist Botticelli nach seinem Tod nahezu in Vergessenheit geraten und erst im 19. Jahrhundert einer Neubewertung unterzogen worden. Dafür hat man sich seither umso intensiver mit seinem Leben und Schaffen auseinandergesetzt, was sich in einer äußerst vielseitigen Literatur widerspiegelt. Sein bekanntestes Werk, Die Geburt der Venus, steht heute nicht nur sinnbildlich für eine ganze Epoche, sondern ist dank unzähliger Interpretationen und Vervielfältigungen – bis hin zu Kühlschrankmagneten – einem breiten Publikum präsent.
Das Seminar setzt es sich zum Ziel, Botticellis Werk an seine Ursprünge zurückzuverfolgen und in all seinen Facetten auszuleuchten. Dieser monografische Ansatz ermöglicht ein tiefgreifendes Verständnis des historischen und künstlerischen Kontexts, in dem Botticelli operiert hat. Im Zentrum jeder Veranstaltung steht jeweils ein sorgfältig ausgewähltes Werk, das unterschiedliche methodologische Ansätze zulässt. Die teilnehmenden Studierenden haben somit im Rahmen von Hausarbeiten und Referaten die Möglichkeit, sich anhand gezielter Fragestellungen zu den von Ihnen präferierten Objekten selbst zu verorten und Forschungsinteressen nachzugehen.
Einen besonderen Schwerpunkt innerhalb des Seminars bilden die Werke des Künstlers, die an Berliner Sammlungen bewahrt werden und die im Rahmen von Exkursionen gesondert besprochen werden sollen. Darüber hinaus werden nicht nur viel zitierte Hauptwerke, wie die Primavera, die Fresken der Sixtinischen Kapelle oder die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie in den Blickpunkt gerückt, sondern auch weniger bekannte Arbeiten, die jüngsten Forschungsergebnissen Rechnung tragen und somit ein vielschichtiges Bild vom Künstler schaffen.