Berlin in der frühen Kaiserzeit (1870-1888) Berlin in der frühen Kaiserzeit (1870-1888)

Berlin in der frühen Kaiserzeit (1870-1888)

SE

Robert Skwirblies

MA Kuwi 2, 4

Do 14-16

A072

Das Seminar beschäftigt sich mit der Berliner Stadt- und Kunstgeschichte in der „Gründerzeit“, wie die Epoche nach der Reichsgründung 1870/71 bis zur Jahrhundertwende genannt wurde; der Blick liegt dabei auf der Zeit vor Regierungsantritt Wilhelms II. Je nach Blickwinkel wird diese kurze Periode meist entweder als Auftakt zur Kaiser- und Weltstadt hin betrachtet, oder als Verschwinden der beschaulichen Residenz, wie sie von Schlüter bis Schinkel geprägt worden war. Doch wie abrupt wandelte sich Berlin wirklich in der Herrschaftszeit Wilhelms I. – gab es tatsächlich den Sprung von der Provinz- zur Weltstadt? Wer waren die aktiven und wahrgenommenen Künstler und Künstlerinnen der Zeit, welche Bedeutung hatten die Museen vor Bode, welche Kunstsammler und -händler gab es? Wie wirkten sich die Industrialisierung, die neue politische Verfassung, die Veränderungen in Technik und Kommunikation auf das Stadtleben aus – gerade mit Blick auf die Bildenden Künste, Literatur, Architektur und Stadtlandschaft? Diesen Fragen geht das Seminar nach, indem Quellen und Literatur – die es zur Kaiserzeit reichlich gibt – gezielt durchsucht und hinterfragt werden. 

Literatur: Felix Escher, Berlin und sein Umland. Zur Genese der Berliner Stadtlandschaft bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, Berlin 1985; Helmut Engel, Wolfgang Ribbe (Hg.), Hauptstadt Berlin – Wohin mit der Mitte? Historische, städtebauliche und architektonische Wurzeln des Stadtzentrums, Berlin 1993; Julius H. Schoeps (Hg.), Berlin – Geschichte einer Stadt, Berlin 2001; Ulrike Laufer, Hans Ottomeyer (Hg.), Gründerzeit: Industrie und Lebensträume zwischen Vormärz und Kaiserreich (Ausst.-Kat. Berlin, DHM), Dresden 2008; Janos Frecot, Helmut Geisert, Berlin: Frühe Photographien 1857–1913, München 1984; Miriam Paeslack, Berlin in frühen Photographien: 1850-1914, München 2015