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Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte, 31311900 FG Literaturwissenschaft, 31311900 FG Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft

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Nacktheit und Sinnlichkeit in der italienischen Kunst des 16. Und 17. Jahrhunderts
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Blanquet, Mathilda

LV-Nr.: 3131 L LW5 1

MA-TGWT LW 5

SE Nacktheit und Sinnlichkeit in der italienischen Kunst des 16. Und 17.

Jahrhunderts

Fr. 10-12 Uhr

Hardenbergstraße 33, Raum 102

Beginn: 21.04.2023

Die Meisterwerke der Skulptur und Malerei des Cinquecento sind ein bemerkenswertes

Ensemble von Körpern, deren Nacktheit oftmals unverblümt dargestellt wird. Im 17. Jahrhundert

wurden sie jedoch durch geformte und gemalte Körper ersetzt, bei denen die Verhüllung der

Geschlechter durch eine sinnliche Verschärfung kompensiert wurde.

Hier wird es also darum gehen, die Suche der italienischen Künstler nach Sinnlichkeit im

Cinquecento und Seicento (16. und 17. Jahrhundert) zu beschreiben, die im Widerspruch zu den

Forderungen nach Anstand und Moral und der Zensur stand, die nach dem Konzil von Trient

deutlich verschärft wurden, aber immer unterschwellig waren.

Durch einen thematischen Ansatz und die Kombination von Textstudien und Werkanalysen wird

dieses Seminar ein Paradoxon der künstlerischen Produktion dieser Periode untersuchen, dass

die Antinomie widerspiegelt, die für die Kultur dieser Epoche konstitutiv ist und zwischen

sinnlicher Exaltiertheit und moralisierender Scham schwankt.

Wir werden die Gründe und Auswirkungen der Zensur auf die künstlerische Produktion dieser

Zeit untersuchen und sie mit der Begeisterung für sinnliche und erotische Themen konfrontieren,

die von einigen Eliten gepriesen wurde. Andererseits werden wir auch beobachten, wie das, was

zunächst als transgressiv erscheinen mag, durch Philosophie, Politik, Religion oder künstlerische

Exzellenz ebenfalls vertretbar war.

Unser Ansatz wird sich daher auf einen Korpus von Werken beziehen, der aus Zeichnungen,

Gemälden und Skulpturen besteht, insbesondere von Raffaello, Michelangelo, Baccio

Bandinelli, Parmigianino, Bronzino, Tizianno, Vincenzo de'Rossi, Guido Reni, Caravaggio,

Giambologna und Gian Lorenzo Bernini, und der durch Lektüre und Diskussion von Texten aus

Primärquellen und zeitgenössischer Kunsttheorie ergänzt wird.

Empfehlung: Grundlegende Englischkenntnisse können erforderlich sein, da ein Großteil der

Texte, die im Seminar studiert und diskutiert werden, in englischer Sprache verfasst sind.