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Klein, Michael
Politische Entscheidungen bedürfen nicht nur demokratischer Legitimation, sondern auch profunder Kenntnis der zu gestaltenden Sachverhalte. Die Schaffung einer solchen Wissensgrundlage für den politischen Prozess ist eine zentrale Aufgabe wissenschaftlicher Politikberatung. „Beratungswissen“ unterscheidet sich vom fachimmanenten Umgang mit Wissen. Es muss zwar ebenfalls reflektiert, sachlich richtig und belastbar sein, darüber hinaus aber auch politisch nützlich und konkret umsetzbar („robust“). Moderne Politik- und Gesellschaftsberatung kann daher nicht im Sinne eines einseitigen Transfers der Wissenschaft in die Politik gesehen werden, sondern als Diskursplattform. In einer Gesellschaft, die sich durch einen raschen wissenschaftlich-technologischen und sozialen Wandel und die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Perspektiven auszeichnet, muss es Foren geben, in denen das Verständnis für die jeweils unterschiedlichen wissenschaftlichen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Perspektiven befördert wird und entscheidende Akteure im Dialog zusammengebracht werden. Das Seminar behandelt konkrete Beispiele gesellschaftlicher Debatten zu Themen wie Kernenergie, Nano- und Gentechnologie sowie Digitalisierung und Energiewende.
Literatur:
Haas, Rüdiger; Jeretin-Kopf, Maja; Pfenning, Uwe; Wiesmüller, Christian (Hrsg.): Technische Innovationen im Kontext des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels, Stuttgart 2021.
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