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Es besteht ein Konsens in der Antisemitismus- und Rassismusforschung, dass Emotionen einen erheblichen Anteil an der Bildung, Verbreitung und Wirksamkeit von Vorurteilen, Stereotypen und Feindschaft besitzen. Auch in der Literatur ist immer wieder die Rede von Emotionen wie Hass, Angst, Neid, Ekel, Feindseligkeit etc. Das Seminar wird sich mit den verschiedenen Ansätzen der Emotionsforschung zu diesem Themenfeld beschäftigen. Eine Leitfrage wird dabei sein, wie die Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften solche Ansätze nutzen können, um die affektiven Anteile von Feindlichkeit besser beschreiben zu können. Dieses Seminar ist ein Lektürekurs; die Bereitschaft, ein entsprechendes Lesepensum zu absolvieren, wird vorausgesetzt.
Literatur:
- Barrett, Lisa Feldman: How Emotions are Made. The Secret Life of the Brain, New York 2017.
- Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017.
- Jensen, Uffa und Stefanie Schüler-Springorum: Einführung: Gefühle gegen Juden. Die Emotionsgeschichte des modernen Antisemitismus, in: Geschichte und Gesellschaft, Jg. 39 (2013), Nr. 4, S. 413-442.
- Plamper, Jan: Geschichte und Gefühl. Grundlagen der Emotionsgeschichte, München 2012.