Zusatzinformationen Inhalt:
Ob ein „Frauenkino“ existiert, steht nicht im Zentrum dieses Seminars. Dass Filme von Regisseurinnen in der Geschichte des Kinos unterrepräsentiert und somit ihre Werke weniger bekannt sind, ist konsensual. Ziel des Seminars ist vielmehr, auf die Arbeit einiger Regisseurinnen aufmerksam zu machen und ihre narrativen und formalen Erfindungen und Erzählweisen anhand einer Auswahl zu analysierender Spielfilme zu untersuchen. Darüber hinaus ist der Einsatz von Filmen im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts besonders wichtig für die Vermittlung kultureller und linguistischer Informationen. Hier wird insbesondere auf die folgenden Fragen in Bezug auf weibliche Perspektive reflektiert: Wie werden Geschlechterrollen, -vorstellungen und -konstruktionen inszeniert? Welche Themenschwerpunkte werden dargestellt (z. B. Weiblichkeit und Männlichkeit, Mutterschaft, Sexualität, Homosexualität, Körper, Freundschaft, Migration)?
Angefangen von Filmen von Alice Guy (La fée aux choux – 1896), Barbara Loden (Wanda – 1970), Lizzie Borden (Born in Flames - 1983), Chantal Akerman (Jeanne Dielman – 1975), Agnès Varda (Cléo de 5 à 7 – 1962) oder Claire Denis (35 Rums – 2008) bis Haifa al-Mansour (Das Mädchen Wadjda – 2012), Houda Benyamina (Divines – 2016), Denis Gamza Ergüven (Mustang – 2015), Chloé Zhao (Songs my Brother Taught me – 2015), Mati Diop (Atlantique – 2019), Jane Campion (The Power of the Dog – 2021), Wanuri Kahiu (Rafiki – 2018) und Alice Diop (Saint Omer – 2022) wird u. a. anhand theoretischer Ansätze der feministischen, Gender- und Queer-Theorie eine Vielfalt internationaler Filme von Regisseurinnen analysiert.
Hinweis:
Das Filmkorpus bietet eine erste Orientierung. Die endgültige Liste der im Seminar analysierten Filme wird in der ersten Sitzung vermittelt.
Literatur:
Butler, J. (1997). Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts . Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Doane, M. A. (1994). Film und Maskerade. Zur Theorie des weiblichen Zuschauers . In L. Weissberg (Hrsg.), Weiblichkeit als Maskerade (Zeitschriften Fischer, S. 66–89). Frankfurt am Main: Fischer.
Gledhill, C. (1999). Pleasurable negotiations . In S. Thornham (Hrsg.), Feminist film theory. A reader (1. Aufl., S. 166–179). Edinburgh: Edinburgh University Press.
Mulvey, L. (1975). Visual Pleasure and Narrative Cinema . Screen, 16 (3), 6–18.
Filmlöwin – das feministische Filmmagazin: https://filmloewin.de/filmfrauen-a-z/
Organisationseinheiten 31351900 FG Deutsch als Fremd- und Fachsprache
Dozierende Prudent, Sabine-Brigitte
Datum/Uhrzeit 12:00 - 13:30, Fr. 21.04 - 21.07.23, wöchentlich
Vor-/Nachbereitungsdauer 0min/0min