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In der deutschsprachigen Lyrik werden immer wieder Exil-Erfahrungen außerhalb und innerhalb des deutschen Sprachraums zum Ausdruck gebracht. Sie lassen sich unter anderem als Fremdheit und Heimatlosigkeit, als Alleinsein und Einsamkeit, aber auch als Abenteuerlust und Bereicherung charakterisieren. Dies gilt zum Beispiel für die existentiellen Erfahrungen während und nach dem Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert, Nationalismus und Verfolgung im Deutschland des 19. Jahrhunderts, Flucht und Vertreibung während des Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert, Siedlungsbewegungen und Neuorientierung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sowie nicht zuletzt für das Leben zwischen Kulturen von Personen und deren Nachfahren, die seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in den deutschen Sprachraum eingewandert sind. – Das Seminar führt zunächst in Merkmale von Lyrik und in die Methode der Interpretation von Gedichten ein. Im Anschluss hieran werden ausgewählte Gedichte seit dem 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein vorgestellt und interpretiert. Auf Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können auch eigene lyrische Werke erstellt und gedeutet werden.
