Veranstaltung

LV-Nummer 3151L0006
Gesamt-Lehrleistung 16,00 UE
Semester SoSe 2023
Veranstaltungsformat LV / Hauptseminar
Gruppe Jüdische Positionen zum internationalen Frauenhandel 1880-1940
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
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Ansprechpartner*innen
Funck, Marcus
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


Do. 27.04 - 11.05.23, wöchentlich, Do. 01.06 - 29.06.23, wöchentlich, 10:00 - 11:30

Charlottenburg
,
KAI 1315

Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)

16,00 UE
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Legende
08:00
09:00
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Di.
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Do.
Antisemitismus und Antifeminismus: Frauenhandel zwischen jüdischer Geschichte und Geschlechtergeschichte, 1880 – 1940
Jüdische Positionen zum internationalen Frauenhandel 1880-1940
Charlottenburg, KAI 1315
Fr.
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Das Seminar wird gegeben von:

Dr. Elisabeth Janik-Freis e.janik-freis@tu-berlin.de


Um 1900 konstituierte sich der „Mädchenhandel“ als ein Objekt eines transatlantischen Diskurses, der auch im deutschsprachigen Raum weite Verbreitung fand. Zugleich war es auch Teil eines sozial, religiös und moralisch aufgeladenen Diskurses über Juden und Jüdinnen und innerhalb des Judentums. Dieser Diskurs wurde von verschiedenen Akteursgruppen über verschiedene Medien hinweg geführt. Antisemtische Stereotypen über jüdische „Mädchenhändler“ spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Annahme, dass jüdische Frauen besonders betroffen seien. Gleichzeitig war der Diskurs über den „Mädchenhandel“ auch Austragungsort von Debatten über weibliche/ jüdische Sexualität, Migration, Erwerbstätigkeit und Selbstbestimmung im frühen 20. Jahrhundert. Im Verlauf des Seminars werden wir uns anhand zahlreicher verschiedener Quellen (u.a. Polizeiberichte, Akten internationaler Institutionen, Ego-Dokumente, Presseberichte und Spielfilme) mit unterschiedlichen Aspekten des Phänomens Frauenhandel im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert befassen. Ziel ist dabei Perspektiven der jüdischen Geschichte und der Geschlechtergeschichte miteinander in Beziehung zu setzten.

 

Literatur:

Edward J. Bristow: Prostitution and Prejudice: The Jewish Fight Against White Slavery, 1870-1939, New York 1983.

Victoria Harris: Selling Sex in the Reich: Prostitutes in German Society, 1914-1945.

Julia Laite: Common Prostitutes and Ordinary Citizens. Commercial Sex in London, 1885-1960, London 2012.

Marion Kaplan: Die jüdische Frauenbewegung in Deutschland. Organisation und Ziele des Jüdischen Frauenbundes 1904 – 1938, Hamburg 1981.

Maren Röger: Kriegsbeziehungen: Intimität, Gewalt und Prostitution im besetzten Polen, 1939-1945, Frankfurt am Main 2015.

Keely Stauter-Halsted: A Generation of Monsters:’ Jews, Prostitution, and Racial Purity in the 1892 L’viv White Slavery Trial.” Austrian History Yearbook, Vol. 38 (2007): 25-35.

Mir Yarfiz: Polacos, White Slaves, and Stille Chuppahs: Organized Prostitution and the Jews of Buenos Aires, 1890-1939, Dissertation Los Angeles 2012.

 

 

 

Einführungssitzungen:          29.04.23         10-12 Uhr (in Präsenz) 90min

                                              04.05.23         10-12 Uhr (online wenn möglich) 90min

                                              11.05.23         10-12 Uhr (online wenn möglich) 90min

Blockseminartermine:          01.-03.06.23  10-16 Uhr (in Präsenz)

                                              Gesamt 24h