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Das NS-Regime konnte die Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Europa in einem verheerenden Ausmaß realisieren. Der Widerstand in Deutschland, aber auch in den meisten besetzten Ländern war insgesamt viel zu schwach, um den Genozid zu verhindern oder zumindest stark zu begrenzen. Ziel des Seminars ist, die historischen Rahmenbedingungen für Widerstandshandlungen unterschiedlichster Art im nationalsozialistischen Herrschafts- und Einflussgebiet exemplarisch zu erfassen. An historischen Quellen aus der Zeit der Shoah soll das Spektrum von Protest, über Hilfe für Verfolgte bis zum bewaffneten Widerstand gegen die antisemitische Vernichtungspolitik analysiert werden. Zwei Leitfragen werden dabei zu diskutieren sein: Welche Handlungsoptionen wurden genutzt, welche wurden verpasst? Welche Faktoren haben den Widerstand gehemmt, welche Motive haben zum Handeln gegen den Genozid bewegt?
Literatur
Konrad Kwiet/Helmut Eschwege: Selbstbehauptung und Widerstand. Deutsche Juden im Kampf um Existenz und Menschenwürde 1933-1945, Hamburg 1984; Franziska Bruder: Hunderte solcher Helden. Der Aufstand jüdischer Gefangener im Vernichtungslager Sobibor, Münster 2013; Susanne Beer: Die Banalität des Guten. Hilfsleistungen für jüdische Verfolgte 1941-1945, Berlin 2018; Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 (VEJ), hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, München, Berlin 2008-2018, 16 Bde. (Quellenedition)