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Krause, Katja
So rasant wie selten zuvor entwickelten sich Wissenschaft und Technik in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig haben der erste Weltkrieg und die tödliche Influenza-Pandemie von 1918/19 zu einer weltweiten Entmutigung und Ernüchterung geführt. Die Jahre zwischen den zwei Weltkriegen waren, so gesehen, von einer unheimlichen Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung, Fortschritt und Niedergang geprägt. Es war aber auch die Zeit einer nie zuvor dagewesenen Reflexion auf all diese Entwicklungen. Unter anderem brachte die Philosophie Strömungen hervor, die bis heute unser Denken über Wissenschaft und Technik in seinen Grundfesten prägen. Der logische Positivismus, der Existentialismus und die Phänomenologie sind nur prominente Beispiele damaliger Entwicklungen, die die Grundfeste der Wissenschaftsgeschichte als Disziplin prägten und die erst mit dem sogenannten practical turn durch ein anderes geisteswissenschaftliches Instrumentarium ergänzt wurden. In unserem Seminar wollen wir ergründen, was die Besonderheiten der damaligen philosophischen Epistemologien der Wissenschaften ausmachte. Wir wollen verstehen lernen, wie die Philosophie zur Grundlegung des wissenschaftlichen Denkens und Handelns benutzt wurde, und wie sie heutzutage erneut in einem methodischen Pluralismus in der Geschichte der Wissenschaften ihre Stimme finden kann.
Literatur:
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