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Zimmer, Fabian
„Es sind äußerlich bescheidene Dinge, um die es hier geht, Dinge, die gewöhnlich nicht ernstgenommen werden, jedenfalls nicht in historischer Beziehung. Aber so wenig wie in der Malerei kommt es in der Geschichte auf die Größe des Gegenstandes an. Auch in einem Kaffeelöffel spiegelt sich die Sonne.“ – So entwarf der in Zürich tätige Kunsthistoriker Siegfried Giedion in seinem 1948 erschienenen Monumentalwerk Mechanization Takes Command das Programm einer „anonymen Geschichte“. Giedion, der dem Bauhaus und der architektonischen Moderne nahestand, breitete in dem reich bebilderten Band eine Geschichte der Alltagsgegenstände und Alltagstechniken aus, die bis heute als Ausgangspunkt und „Klassiker“ einer alltagsorientierten Technik-, Design- und Konsumgeschichte gilt. Das Spektrum der verhandelten Themen reicht vom Möbeldesign, über Haushaltstechnik bis zur industriellen Nutztierhaltung und -schlachtung.
Wir wollen in diesem Lektürekurs Giedions Werk vollständig (in der deutschen Übersetzung von 1982) lesen und gemeinsam diskutieren. Dabei nähern wir uns nicht nur dem historischen Prozess der Mechanisierung anhand von Giedions Fallstudien, sondern befragen das Buch auch quellenkritisch auf seine Stilmittel, seine mediale Beschaffenheit und seine zeitgenössischen Entstehungs- und Rezeptionskontexte.
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