Veranstaltung

LV-Nummer 06371400 L 01
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 42,67 UE
Semester WiSe 2022/23
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe 1. Termingruppe
Kleingruppe Nein
Darf parallel stattfinden innerhalb der Veranstaltungsvorlage Ja
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät VI
↳     Institut für Soziologie (IfS)
↳         36371400 FG Planungs- und Architektursoziologie
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Meier, Nina
Verantwortliche
Meier, Nina
Sprache Deutsch

Termine (1)


12:00 - 14:00, Di., Di. 18.10.22, Di. 25.10.22, Di. 01.11.22, Di. 08.11.22, Di. 15.11.22, Di. 22.11.22, Di. 29.11.22, Di. 06.12.22, Di. 13.12.22, Di. 03.01.23, Di. 10.01.23, Di. 17.01.23, Di. 24.01.23, Di. 31.01.23, Di. 07.02.23, Di. 14.02.23

(
Charlottenburg
)

36371400 FG Planungs- und Architektursoziologie

42,67 UE
Einzeltermine ausklappen
Legende
08:00
09:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
Mo.
Di.
Planungs- und Architektursoziologie (Seminar)
1. Termingruppe
FH 311 (Charlottenburg)
Kibel, Jochen
Mi.
Do.
Fr.
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Macht und Raum    


Phänomene der Macht gehören zu den prominentesten sozialwissenschaftlichen Gegenständen. Der angloamerikanische Soziologie Michael Mann beginnt seine „Geschichte der Macht“ mit der Feststellung, dass Gesellschaften „aus vielfältigen, sich überlagernden und überschneidenden sozialräumlichen Machtgeflechten“ (1990, 14) bestehen. Auch alltagssprachlich sprechen wir von räumlichen Aspekten der Macht, etwa wenn von »Zentren der Macht« die Rede ist. Wie genau sich das Verhältnis von Macht und Raum gestaltet, bleibt dabei jedoch vage. Wie manifestiert sich Macht räumlich? Bilden unterschiedliche Formen der Macht unterschiedliche Räume aus? Inwiefern liegen ihnen unterschiedliche Raumlogiken zugrunde? Welche Räume entstehen, wenn versucht wird, sich dem Zugriff von (staatlicher) Macht zu entziehen? Und wie werden Konflikte um Macht oder zwischen Mächten räumlich verhandelt? Diesen und weiteren Fragen wird im Seminar anhand von Originaltexten nachgegangen. In gemeinsamen Diskussionen erörtern wir, wie die Konstitution und Konzeptualisierung von Räumen mit der Bildung und Ausübung von Macht zusammenhängen könnte.

Dabei werden wir überraschende Verbindungen aufdecken: Etwa zwischen europäischen Hausnummern, absolutistischen Palastgärten, rasterförmigen Kolonial-Siedlungen in Lateinamerika und panoptischen Gefängniszellen (Tantner, Siegert, Foucault, Deleuze/Guattari). Ein Blick auf die Geschichte modernen Nationalstaaten sensibilisiert für die Idee flächenhafter Territorien mit klaren Grenzverläufen und führt uns über Fragen geopolitischer Raumkonflikte in die Gegenwart. Gibt es in einer global-kapitalistischen Ordnung noch territoriale Zentren der Macht oder nimmt gegenwärtige Souveränität die Form des dezentrierten „Empire“ (Hardt/Negri) an? Die Entwicklung und Ausweitung der Europäischen Union und des Euro-Raumes generiert Debatten um die Übertragung und Auffächerung von staatlichen Souveränitätsrechten (Jureit/Tietze).


Das (Vertiefungs-)Seminar richtet sich an Master- und fortgeschrittene Bachelorstudierende der Soziologie.


Dozentin: Nina Meier

Modul: „Planungs- und Architektursoziologie 1-10“

Prüfungsleistung: mündlicher Vortrag anhand von Sozialfiguren des Raumes (Wärter, Grenzgänger, Siedler, Nomaden ect.) | 3LP