Veranstaltung

LV-Nummer
Beschreibung
Gesamt-Lehrleistung 80,00 UE
Semester WiSe 2022/23
Veranstaltungsformat LV / Projekt
Gruppe FG Städtebauliche Denkmalpflege und urbanes Kulturerbe: Von Ansiedlungen und Umsiedlungen. Das städtebauliche Erbe des Lausitzer Braunkohlereviers
Kleingruppe Nein
Darf parallel stattfinden innerhalb der Veranstaltungsvorlage Ja
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät VI
↳     Institut für Stadt- und Regionalplanung (ISR)
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Butenschön, Sylvia
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (1)


14:00 - 18:00, Di., Di. 25.10.22, Di. 01.11.22, Di. 08.11.22, Di. 15.11.22, Di. 22.11.22, Di. 29.11.22, Di. 06.12.22, Di. 13.12.22, Di. 03.01.23, Di. 10.01.23, Di. 17.01.23, Di. 24.01.23, Di. 31.01.23, Di. 07.02.23, Di. 14.02.23

(
Charlottenburg
)

Institut für Stadt- und Regionalplanung (ISR)

80,00 UE
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Legende
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16:00
17:00
Mo.
Di.
BA-Studienprojekt Stadt- und Regionalplanung (Projekt)
FG Städtebauliche Denkmalpflege und urbanes Kulturerbe: Von Ansiedlungen und Umsiedlungen. Das städtebauliche Erbe des Lausitzer Braunkohlereviers
B 117 (Charlottenburg)
Hönig, Svenja
Mi.
Do.
Fr.
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Von Ansiedlungen und Umsiedlungen. Das städtebauliche Erbe des Lausitzer Braunkohlereviers

Die Reviere des deutschen Braunkohlebergbaus sind nicht nur ein politisch und gesellschaftlich hoch brisantes sowie aktuelles Thema, das zwischen Klimakrise, Energiekrise und Landschaftsentwicklung immer wieder neu verhandelt wird. Sie werden auch zunehmend als Räume kulturellen Erbes verhandelt – nicht nur in Bezug auf abgetragene Dörfer, die ihr Erbe wegen Flächenerschließungen für den Tagebau verloren haben. Es findet insgesamt eine Umdeutung von Orten der Arbeit und des Alltags hin zu Orten mit kultureller und historischer Bedeutung statt. Denn obwohl immer noch aktiv Braunkohle abgebaut wird und der Strukturwandel etwa im Unterschied zur Schwerindustrie im Ruhrgebiet noch nicht vollzogen ist, wurde mit dem politischen Beschluss des Kohleausstiegs das Ende des Abbaus in den kommenden zwei Jahrzehnten besiegelt. Diese Deindustrialisierung im Blick, beschäftigen sich aktuell verschiedene Landesdenkmalämter mit der Erfassung der Reviere als (historische) Kulturlandschaften. Auch das Beispiel der Errichtung von ‚Routen der Industrie‘ belegt diesen Umdeutungsprozess: die Reviere werden nach und nach touristisch erschlossen.

Diesen Wandel einer spannenden und komplexen Industrielandschaft möchte das Bachelorprojekt näher beleuchten. Zu Beginn fragt das Projekt nach der konkreten Bestimmung der ‚Industrielandschaft Braunkohlerevier‘: Was macht diese spezifische Kulturlandschaft aus? Welche Elemente des (ehemaligen) Industriezweiges haben Bedeutung als kulturelles Erbe? Hierzu können Strukturen von Industrie, Verkehr, Siedlungen, aber auch der Rekultivierung gehören: etwa die neu entstandenen Seenlandschaften. Zum besseren räumlichen und maßstäblichen Verständnis solcher Areale ist am Anfang des Wintersemesters eine eintägige Exkursion in das Lausitzer Braunkohlerevier geplant sowie weitere Feldstudien in Kleingruppen.

In einem zweiten Schritt wird auf ein Element des sehr breiten Spektrums der Industrielandschaft scharfgezoomt: die baulichen Relikte der Braunkohleindustrie in Form von Siedlungsstrukturen, die durch den Tagebau hervorgegangen oder stark geprägt worden sind. Konkret sollen Arbeitersiedlungen und Orte, die devastiert und umgesiedelt wurden, untersucht werden. Ziel des Projektes ist die Sichtbarmachung des städtebaulichen Erbes innerhalb der Industriekulturlandschaft. Nach einer Einführung in die Methoden und Aufgaben der städtebaulichen und Industrie-Denkmalpflege bearbeiten die Studierenden Fallbeispiele, bei denen die Frage nach dem Erhaltungs- und Denkmalwert im Fokus steht. Anschließend werden die Siedlungsstrukturen im räumlichen Kontext erörtert: Welche Rolle können die Siedlungen bei der Etablierung einer Industriekulturlandschaft zukünftig einnehmen? Wie können sie zum Beispiel in bestehende ‚Routen der Industrie‘ eingebunden werden oder als eigene Route konzipiert werden?

Im Sommersemester ist eine Exkursion ins Rheinland und Ruhrgebiet geplant bei der sowohl das rheinische Braunkohlerevier als auch Stätten der Industriekultur im Ruhrgebiet besichtigt werden.

Der gesamte Dienstag ist für die termingebundene und freie Arbeit am Projekt freizuhalten.