Beck, Birgit; Gläser, Jochen
Termine:
Im Plenum beschäftigen sich die Studierenden im Rahmen des Oberthemas „Wissenschaft und Technik in der Pandemie“ intensiv mit den Arbeiten externer Gäste, die jeweils von einer disziplinär gemischten Gruppe aufbereitet und im Rahmen eines selbst organisierten Symposiums mit den entsprechenden Expert*innen und den Teilnehmer*innen diskutiert werden. Durch das Brennglas der pandemiebedingten Abweichungen vom Normalzustand, welche die Charakteristika der Entwicklung und Nutzung von Wissenschaft und Technik besonders klar hervortreten lassen, werden gesellschaftlich relevante Probleme bezüglich der Arbeitsbedingungen der Wissenschaft, der Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie der Entwicklung und Nutzung von Technik eingehend analysiert. Die Anmeldung zu einer der drei Gruppen in ISIS ist vor Semesterbeginn bis spätestens zum 09.04.2021 verpflichtend für die Teilnahme.
Beck, Birgit; Gelfert, Axel; Gil, Thomas; Krickel, Beate
Im Forschungskolloquium haben MA-Studierende die Möglichkeit, ihre Masterarbeit, Auszüge daraus oder andere aktuelle Arbeiten vorzustellen. Studierende der Studiengänge MA-Philosophie des Wissens und der Wissenschaften und MA-TGWT mit Schwerpunkt Philosophie haben die Möglichkeit, den für die Vertiefungs- und Forschungsmodule MA-PHIL 6 und MA-TGWT PHIL 5 erforderlichen Vortrag zu halten. Themen werden in der ersten Sitzung festgelegt.
Kursseite auf der Lernplattform ISIS: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=23989
Modulzuordnungen:
Centrone, Stefania
Der Kurs zielt darauf ab, den Studierenden das formale Instrumentarium der elementaren Logik zur Verfügung zu stellen. Unter „elementarer Logik“ versteht man: die Aussagen- und die Prädikatenlogik erster Stufe. Im Seminar werden die Syntax und die Semantik der Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe präzise erklärt.
Der Kurs ist folgendermaßen aufgebaut:
1. Formalisierung von Aussagen der natürlichen Sprache;
2. Traditionelle Logik
3. Aussagenlogik:
3.1. Begriff einer formalen Sprache
3.2. Kalkül des natürlichen Schließens für die klassische Aussagenlogik
3.3. Begriffe der (aussagenlogischen) Wahrheit und der logischen Folgerung
3.4. Korrektheit
3.5. Vollständigkeit
4. Prädikatenlogik erster Stufe:
4.1. Formale Sprache für die Prädikatenlogik erster Stufe
4.2. Kalkül des natürlichen Schließens für die Prädikatenlogik erster Stufe
4.3. Tarski-Semantik für die prädikatenlogische Sprache
4.4. Korrektheit
4.5. Vollständigkeit (Idee des Beweises).
Adolphi, Rainer
Im Wechselspiel der Konjunkturen gibt es seit einiger Zeit ein neues Bewusstsein der Aktualität Hegels. Das Seminar wird dies von dem bei Hegel zentralen Thema der Freiheit her behandeln. Bei Hegel geht es dabei nicht um das, was Freiheit ›ist‹, sondern wie Menschen zu einem autonomen Selbst und zu sozialen Wesen werden durch das, was sie kulturell – in geschichtlicher Entwicklung, in Traditionen und aus geschichtlichen Erfahrungen heraus – als ihre mitgegebene Freiheit verstehen bzw. interpretieren. Hegel gibt so auch einen verfremdenden, reflexiven Blick auf unsere eigenen Freiheitsverständnisse.
Kontext der Lehrveranstaltung ist ein großer internationaler Hegel-Kongress, der im Sommer in Warschau stattfinden wird und an dem auch interessierte Studierende teilnehmen könnten. Die Lehrveranstaltung ist aber nicht an dieses zusätzliche Angebot gebunden.
Koppelberg, Dirk
Die etablierte gegenwärtige Sprachphilosophie beruht auf einer Reihe grundlegender Idealisierungen, die im Sprachalltag immer wieder verletzt werden. Worin bestehen diese Idealisierungen, wie ist es um ihren Status bestellt und welche ihrer folgenreichen Übertretungen lohnen eine genaue Analyse? Welche verschiedenen Arten nichtidealen Sprachgebrauchs sind zu unterscheiden? Und warum ist die sprachphilosophische Untersuchung von Lügen, Täuschungen, Abwertungen, Verunglimpfungen, verschiedener Arten von Bullshit und sprachlicher Unterdrückung gerade heute von besonderer Brisanz? – Das sind die wichtigsten Fragen, die in diesem einführenden Bachelor- und Masterseminar eingehend diskutiert und beantwortet werden sollen.
Literaturverweis:
Gelfert, Axel
Die Veranstaltung führt in die grundlegenden Begriffe und Fragestellungen der Wissenschaftsphilosophie ein. Neben den klassischen Fragen der Theorie- und Hypothesenbildung, deren Bestätigung und Anwendung zum Zweck der wissenschaftlichen Erklärung und Vorhersage werden auch neuere Tendenzen in der Wissenschaft und philosophische Aspekte der Wissenschaftsforschung behandelt. Erörtert werden unterschiedliche Repräsentations- und Erkenntnisformen anhand einer Reihe von Beispielen aus den Natur- und Technikwissenschaften. Die Veranstaltung kann bei dokumentierter Teilnahme als Vorlesung angerechnet werden; zusätzlich kann eine sog. „kleine Leistung“ erbracht werden.
Beck, Birgit; Gelfert, Axel; Krickel, Beate
Dieses Seminar soll gezielt fortgeschrittene BA-Studierende mit Kernfach Philosophie bei der Konzeption und Anfertigung ihrer Bachelorarbeit unterstützen. Dazu werden grundlegende Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens vertieft, vor allem die präzise Formulierung einer Fragestellung, ein systematischer Aufbau der Arbeit, eine schlüssige Argumentation, der richtige Umgang mit Quellen, eine korrekte und konsistente Zitierweise, formale und redaktionelle Überarbeitung.
Nach einführenden Sitzungen zu Beginn des Semesters erhalten die Studierenden die Gelegenheit, Entwürfe oder bereits Teile ihrer BA-Arbeiten als Work in Progress vorzustellen, um gezieltes Feedback von Kommiliton*innen und Dozierenden für die weitere Ausarbeitung nutzen zu können. Das Seminar kann nach Absprache mit den Modulverantwortlichen im Wahlbereich (Vertiefung Philosophie) angerechnet werden.
Sánchez-Dorado, Julia; Gelfert, Axel
Knowledge has been the main focus of philosophy of science and has served as a distinctive difference with art, the philosophy of which has been most typically identified with beauty and the arousal of an emotional response. Unfortunately, this view has hindered the investigation of the epistemic achievements that the scientific and the artistic enterprises have in common. In this seminar, we take as starting point the thought that understanding, instead of knowledge, is the central epistemic aim of both science and art, drawing on the works of Goodman (1968) and Elgin (2017). This will allow us to discuss a variety of scientific achievements that do not (only) involve the acquisition of justified true beliefs, such as our learning from scientific models that include strong idealizations, metaphors, or narratives. It also serves to account for the ways in which artworks grant us epistemic access to the world through depiction and exemplification. More broadly, this seminar will address issues concerning the role of aesthetic values in science, the importance of creativity in the two domains, the distinction between different types of understanding (factive and non-factive; explanatory and objectual; knowing-how), and the methodological difficulties arising from an integrated view in aesthetics and philosophy of science.
Die Philosophie – zumal, insoweit sie universitär verankert ist – wird gerne mit dem Vorwurf konfrontiert, sie lebe in einem Elfenbeinturm. Zugleich herrscht der Irrglaube vor, Philosophie ließe sich nur in einem akademischen Kontext betreiben – ganz so, als müssten Studierende das philosophische Denken beim Übertritt ins Berufsleben aufgeben. Ziel dieses Seminars ist es, philosophische Dimensionen diverser außeruniversitärer Beschäftigungen – auch im Gespräch mit Philosoph*innen aus diversen Berufsfeldern – aufzuzeigen und zu diskutieren. Dabei geht es nicht in erster Linie um die “Professionalisierung” oder “Anwendbarkeit” der Philosophie, geschweige denn um das Herunterbrechen philosophischer Zugänge auf kleinteilige “Arbeitstechniken”, sondern um das Kultivieren einer enge Fachgrenzen überwindenden philosophischen Grundhaltung.
Bennewitz, Fabian; Freckmann, Magdalena
Besonders in Zeiten einer gesellschaftlichen Krise oder eines historischen Umbruchs erfahren der Glaube an Verschwörungen und die Erwartung eines bevorstehenden Untergangs Konjunktur. In der Gegenwart wird das beispielsweise an den Verschwörungserzählungen deutlich, die rund um das Coronavirus, den Klimawandel oder globale Flucht- und Migrationsbewegungen entstehen und die häufig Untergangsszenarien als eines ihrer Kernelemente beinhalten. Häufig weisen die Erzählungen zudem eine antisemitische Struktur auf, da sie „globale Eliten“ als Schuldige identifizieren. An der Rede vom „Volkstod“ oder der Gefahr einer „Umvolkung“ zeigt sich, dass Untergangsszenarien fester Bestandteil eines rechtsextremen Weltbildes sind. Der Glaube an eine drohende Apokalypse lässt aber auch in religiösen Kontexten oder Umweltbewegungen finden und ist somit für verschiedene politische Bewegungen ein mobilisierendes Moment.
Im ersten Teil der Projektwerkstatt „Intersektionalität von Ideologien. Verschwörungsdenken, Ressentiment, Rechtsextremismus“ soll die Verschränkung von Untergangs- und Verschwörungsdenken untersucht werden. Dazu wollen wir uns zunächst mit theoretischen Erklärungsansätzen und ausgewählten historischen Beispielen beschäftigen. Im Verlauf des Semesters sollen außerdem aktuelle Verschwörungserzählungen in Kleingruppen untersucht und dokumentiert werden.
Centrone, Stefania; Gelfert, Axel
Im Unterschied zu den Auslösern zur Entwicklung der klassischen Berechenbarkeitstheorie entsteht das quantum computing (Feynmann, Deutsch…) als Anwendung einer physischen Theorie (Quantenmechanik) auf die Berechenbarkeitstheorie. Das physische Mittel (die mikrophysischen Eigenschaften des Rechners) kommt nun in den Vordergrund. Das Quantum Computing fügt der klassischen Berechenbarkeitstheorie und Komplexitätstheorie nichts hinzu; sein Ziel ist nicht, den klassischen Berechenbarkeitsbegriff zu erweitern. Jede quantenberechenbare Funktion ist auch im klassischen Sinne berechenbar. Bisher bietet das Quantum Computing nur einige wenige effiziente (polynomiale) Quantenalgorithmen für Probleme, bei denen man zurzeit über keine effizienten klassischen Algorithmen verfügt. Der Kurs beinhaltet: (a) Einführung und Motivation in die Quantenberechenbarkeit; (b) Klassische Gatter und Quantengatter; (c) Irreversible und Reversible Berechnungen; (d) Eine logische Sicht auf Quanteninformationen; (e) Qubits, Quregister, Qumixes Quantum Logical Gates; (f) Das Toffoli-Gatter; (g) das Nicht-Gatter; (h) Das Hadamard-Gatter; (i) Universelle Quantengatter und ihre algebraische Struktur.
Loukidelis, Nikolaos
Es ist zwar eine elementare Einsicht, dass die Bedeutung von Wörtern im Laufe der Geschichte mit wenigen Ausnahmen Änderungen unterliegt, dennoch wird sie leider in unserem Alltag oft ignoriert. Mit Blick auf das Wort „Philosophie“ ist die Frage, was man darunter in der Antike, im Mittelalter, in der Neuzeit usw. verstanden hat, nicht nur von historischem Interesse, weil wir bewusst oder unbewusst einen Philosophiebegriff vertreten und praktizieren, dessen Wurzeln in der Vergangenheit liegen und der nicht selten der Klärung, der Ergänzung, der Korrektur bedarf. Wir diskutieren die verschiedenen Philosophiebegriffe von den frühen griechischen Denkern bis heute auf der Basis der repräsentativen Textauswahl von Rolf Eberfeld. Zusätzliche einschlägige Texte werden vom Dozenten mitgeteilt.
Die Beziehungen zwischen Kunst, Erkenntnis und Emotion sind vielfältig und werden gerade in letzter Zeit wieder intensiv und kontrovers diskutiert. Verschafft uns Kunst Erkenntnis und wenn ja, welche Art von Erkenntnis? Kunst löst in vielen Fällen Emotionen aus, doch wie ist das überhaupt möglich und zu erklären? Liefern uns die von Kunst ausgelösten Emotionen ihrerseits eine Form von Erkenntnis und wenn ja, um welche Art von Erkenntnis könnte es sich dabei handeln? - Das sind die grundlegenden Fragen, die in diesem Bachelorseminar an der Schnittstelle von Philosophie der Kunst und der Literatur, Erkenntnistheorie und Philosophie der Emotion debattiert und beantwortet werden sollen.
Sind Sie sich sicher?